Düsseldorf. Trotz eines großen Omikron-Ausbruchs an einem Gymnasium in Wetter hat es Tage gedauert, bis die Schule in den Distanzunterricht wechseln konnte.
Trotz eines erheblichen Corona-Infektionsgeschehens mit der neuen Omikron-Variante an einem Gymnasium im Ennepe-Ruhr-Kreis hat es offenbar Tage gedauert, bis die Schule in den Distanzunterricht wechseln konnte.
In verschiedenen Klassen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Wetter gebe es allein 13 Kinder „mit hochgradigem Verdacht auf die Omikron-Variante“, bestätigte eine Sprecherin des Kreises auf Anfrage. Rund 120 der rund 725 Schüler befinden sich den Angaben zufolge bereits in Quarantäne.
Präsenzunterricht wurde Montag zunächst wieder aufgenommen
Am vergangenen Freitag blieb die Schule zunächst geschlossen, doch nach einem negativen PCR-Test bei allen Lehrkräften wurde der Präsenzunterricht auf Geheiß des örtlichen Gesundheitsamtes am Montag wieder aufgenommen. Aus Sorge vor einer Ansteckung kurz vor den Weihnachtstagen sollen viele Eltern ihre Kinder daraufhin krankgemeldet haben.
Vergeblich hatte die Schulpflegschaftsvorsitzende am Samstag in einem Schreiben an die Landesregierung und die Behörden vor Ort appelliert: „Bitte genehmigen, ermöglichen und unterstützen Sie einen Distanzunterricht an den letzten vier Schultagen des Jahres 2021.“
Ausbreitung der Omikron-Variante vorbeugen
Erst im Laufe des Montags wurde jedoch zwischen Schulleitung und Bezirksregierung Arnsberg die Aufhebung der Präsenzpflicht für die letzten drei Tage vor den Ferien verabredet und Distanzlernen angeordnet. Zuvor hatte sich auch der Ennepe-Ruhr-Kreis in einem Schreiben an Schul- und Gesundheitsministerium in Düsseldorf „für großzügige Schul- und Kitaschließungen vor den Weihnachtsferien“ ausgesprochen.
„Dies ist mit der Hoffnung verbunden, dass dies eine explosive Ausbreitung der Omikron-Variante in Familien vorbeugen wird, zumal zum jetzigen Zeitpunkt wissenschaftliche Erkenntnisse zum Verlauf bei älteren Menschen und die tatsächliche Wirksamkeit auch bei geboosterten Personen ausstehen", hieß es in dem Schreiben des Kreises.
Landesregierung verweist auf lokale Zuständigkeiten
Offenbar ist auch nach zwei Jahren Pandemie noch nicht ganz klar, wann Schulen mit welcher Genehmigung vom Postulat des unbedingten Präsenzunterrichts abweichen dürfen. Die Landesregierung verwies am Montag auf die lokalen Zuständigkeiten bei Vorfällen wie an dem Gymnasium Wetter. „Die Gesundheitsämter vor Ort können jederzeit selbstständig einzelne Maßnahmen für einzelne Schulen auf Basis des Bundesinfektionsschutzgesetzes treffen, bis hin zur Schließung von Bildungseinrichtungen“, hieß es aus dem Schulministerium auf Anfrage.
Distanzunterricht könne für einzelne Schulen durch die Schulleitungen nach Information der Bezirksregierung eigenständig eingerichtet werden, wenn die dies vor Ort pandemiebedingt erforderlich sei.