Düsseldorf. Kassenärzte-Chef schlägt vor, Impfzentren zu überbuchen, um Astrazeneca zu verimpfen. Mit Impfungen in Arztpraxen rechnet er ab Mitte April.
Um mehr schon bereitstehenden Impfstoff des Herstellers Astrazeneca verimpfen zu können, hat sich der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, für eine Überbuchung in den Impfzentren ausgesprochen. „Wir müssen großzügig einladen“, sagte Bergmann am Donnerstag in einem Interview des WDR-Radiomagazins „Morgenecho“.
Man tue gut daran, in den Impfzentren ein paar Prozent zu überbuchen, „damit am Ende des Tages der bereitgestellte Impfstoff auch verimpft werden kann“.
Die Vorbehalte gegen den Impfstoff könne er nicht nachvollziehen. „Alle zugelassenen Wirkstoffe besitzen eine hohe Wirksamkeit und sind in der Lage, schwere Verläufe und fatale Verläufe zu vermeiden.“
Kassenärzte-Chef schlägt Überbuchung bei Astrazeneca-Impfungen vor
Bergmann begrüßte den Vorschlag des Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, zur Anlage von Listen in den Impfzentren, die festlegen, wer an die Reihe kommt, wenn Dosen übrig bleiben. „Wir haben viele Gruppen, die gern geimpft werden möchten.“
Dazu zählten etwa ambulante Pflegedienste, Physiotherapeuten sowie viele niedergelassene Ärzte und das Praxispersonal. Neben diesen Gruppen mit intensivem Patientenkontakt und damit häufig auch Risikokontakten sollten auch Lehrerinnen und Lehrer sowie Kita-Personal geimpft werden.
Bergmann geht davon aus, dass die Impf-Kapazitäten in den Impfzentren spätestens in der zweiten Aprilhälfte nicht mehr ausreichen werden. „Spätestens dann brauchen wir ohnehin die Mithilfe der Praxen, gerade wenn wir erreichen wollen, dass wir bis zum Sommer die Bevölkerung durchgeimpft haben wollen.“ (dpa)