Bagdad.

Nach seiner Verurteilung zum Tode im Oktober ist der frühere irakische Außenminister Tarik Asis am Montag von einem Gericht im Irak in einem anderen Prozess erneut verurteilt worden. Ihm wird die Ermordung schiitischer Kurden angelastet.

Der frühere irakische Außenminister Tarik Asis. (Foto: ap)
Der frühere irakische Außenminister Tarik Asis. (Foto: ap) © AP

Der frühere irakische Vize-Regierungschef Tarik Asis ist wegen der Ermordung schiitischer Kurden zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Oberste Strafgericht in Bagdad habe ihn und Ahmed Hussein Chodeir, einen weiteren Vertrauten des damaligen Machthabers Saddam Hussein, der während des Kriegs gegen den Iran (1980-1988) verübten Verbrechen für schuldig befunden, sagte ein Gerichtssprecher am Montag. Der frühere Innenminister Saadun Schaker und zwei weitere Verantwortliche seien zum Tod verurteilt worden, fügte er hinzu. Sieben weitere Angeklagte seien mangels Beweisen freigesprochen worden.

Staatspräsident will Todesstrafe nicht vollziehen lassen

Asis war am 26. Oktober vom Obersten Strafgericht in Bagdad wegen gewaltsamer Unterdrückung von Schiiten im Irak bereits zum Tod verurteilt worden. Staatspräsident Dschalal Talabani lehnte es jedoch Mitte November ab, das Urteil mit seiner Unterschrift rechtskräftig zu machen.

Asis, gegen den auch schon mehrere Haftstrafen verhängt wurden, war lange Zeit Saddams Außen- und Informationsminister. Er war der einzige Christ in der irakischen Führungsriege. Der heute 74-Jährige hatte sich im April 2003 nach dem US-Einmarsch im Irak der US-Armee ergeben. (afp)