Düsseldorf. .

Bundesumweltminister Norbert Röttgen ist neuer Vorsitzender der NRW-CDU. Damit verbunden ist ein enormer Machtzuwachs in der Union.

Nach seinem Sieg beim Mitgliederentscheid um den Landesvorsitz der NRW-CDU sehen Parteienforscher Bundesumweltminister Norbert Röttgen auf dem Weg zur Nummer zwei hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Antworten auf Fragen nach der Zukunft der Christdemokraten an Rhein und Ruhr gebe die Personalentscheidung hingegen kaum, so die Experten. Röttgen hatte sich am Sonntag mit 54,8 Prozent gegenüber Armin Laschet (45,2 Prozent) durchgesetzt.

Oppositionsstrategie noch unklar

„Röttgen steigt zu den Einflussreichen der Bundes-CDU auf. Er kann der Kanzlerin nun mit der Autorität des größten Landesverbandes gegenübertreten“, sagte Parteienforscher Gerd Langguth von der Universität Bonn. Röttgens Erfolg in der Ausein­andersetzung mit dem früheren NRW-Minister Laschet sei auf seinen höheren Bekanntheitsgrad zurückzuführen. „Noch ist aber unklar, wie die Oppositionsstrategie unter dem Bundesminister Röttgen aussehen soll“, so Langguth.

Auch Karl-Rudolf Korte von der Uni Duisburg-Essen sieht „einen erheblichen Machtzuwachs“ für Röttgen. „Dass der NRW-Vorsitzende in der Bundes-CDU großes Gewicht hat, ist eine Selbstverständlichkeit“, sagte Korte. Bislang stehe Röttgen für den „Wunsch nach einem Neuanfang“, ohne dass Inhalte formuliert seien.

Die Wahlbeteiligung fiel un­erwartet hoch aus: 52,8 Prozent der rund 160 000 Christdemokraten stimmten ab.