Sanaa. Im Jemen ist ein deutscher Ingenieur nach Angaben seiner Firma von Angehörigen eines Stammes verschleppt worden. Zusammen mit dem Mann seien im Süden des Landes zwei einheimische Mitarbeiter verschleppt worden, teilte das Unternehmen Yemen LNG mit.

Im Jemen ist nach Angaben eines örtlichen Gasunternehmens wieder ein Deutscher entführt worden. Zusammen mit dem Mann seien im Süden des Landes zwei einheimische Mitarbeiter verschleppt worden, teilte das Unternehmen Yemen LNG mit. Die Männer hätten für einen Auftragnehmer gearbeitet. Sie seien am Sonntag in der Provinz Schabwa von Stammesangehörigen gekidnappt worden, die damit ein inhaftiertes Mitglied freipressen wollten, sagte ein Gewährmann aus Kreisen der Sicherheitskräfte.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin bestätigte, «dass es ernstzunehmende Hinweise» auf eine Entführung gebe. Die Botschaft sei intensiv um Sachaufklärung bemüht. «Wir stehen in engem Kontakt mit den jemenitischen Behörden.»

Erst Mitte Dezember waren drei Deutsche im Jemen verschleppt und nach gut einer Woche wieder freigelassen worden. Die Entwicklungshelferin und deren Eltern waren freigekommen, nachdem die Regierung in Sanaa dem Vernehmen nach auf die Forderungen der Entführer eingegangen war, einige Stammesmitglieder aus jemenitischen Gefängnissen zu entlassen. Die jemenitische Regierung habe ein Lösegeld von 20 Millionen Rial (70.000 Euro) gezahlt, hatten Stammesvermittler erklärt.

Ausländer sind im Jemen wiederholt Opfer von Entführungen geworden, womit Stammesangehörige ihre Forderungen durchzusetzen versuchen. In den meisten Fällen kamen die Geiseln unverletzt frei. Das Auswärtige Amt rät bei Reisen in den Jemen wegen bestehender Terrorgefahr und Risiko von Entführungen zu besonderer Vorsicht. Von Reisen in die Regionen Marib und Saada wird ebenso abgeraten wie von Einzelreisen durch das Land. (ap/rtr/afp)