Teheran. .

Der Iran hat die Festnahme von zwei deutschen Staatsbürgern bestätigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel dringt auf die Freilassung der zwei höchstwahrscheinlichen Journalisten.

Der Iran hat am Dienstag die Festnahme von zwei deutschen Staatsbürgern bestätigt. Es sei unklar, ob es sich bei den beiden um Journalisten handle, sagte ein Sprecher des Außenministeriums, Raomin Mehmanparast, in Teheran. Sie seien auf dem Weg zum Haus des Sohnes von Sakineh Mohammadi Aschtiani festgenommen worden. Die Iranerin ist wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt.

Bereits am Montag hatte die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA die Festnahme zweier Ausländer gemeldet. Einem Justizsprecher zufolge waren sie mit Touristenvisa eingereist. Außenministeriumssprecher Mehmanparast warf den festgenommenen Deutschen am Dienstag vor, Kontakte zu regierungsfeindlichen Gruppen außerhalb des Irans zu haben.

Die Bundesregierung dringt auf die Freilassung der zwei im Iran inhaftierten deutschen Journalisten. Kanzlerin Angela Merkel sagte bei einem Besuch in Bukarest, man habe ein großes Interesse, dass die beiden Staatsbürger freikämen. „Und das Auswärtige Amt unternimmt auch alles, was in unseren Möglichkeiten steht“, erklärte Merkel vor Journalisten. Es gebe aber keinen neuen Sachstand.

Auch die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, kritisierte die Festnahme scharf. Es spiele keine Rolle, ob die Reporter im Auftrag eines Verlages, als Freiberufler oder als Privatpersonen Kontakt zum Anwalt und Angehörigen Aschtianis gesucht hätten. „In keinem Fall besteht eine Legitimation, die am Gespräch Beteiligten zu kriminalisieren und sie mit Willkür und ohne jegliche Rechtsgrundlage zu verhaften“, erklärte Roth.Die iranischen Verantwortlichen betrieben seit Monaten „ein böses und menschenverachtendes Spiel“ mit dem Leben Aschtianis, kritisierte Roth. Das Recht der Angehörigen, mit den Medien und der Öffentlichkeit über ihr Schicksal zu reden, werde „nun mit drakonischen Methoden verhindert“. (dapd/Reuters)