Hamburg. .

Union und FDP wollen offenbar die jahrzehntealte Trennung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung aufbrechen. Private Krankenversicherer sollen für neue Arzneimittel die gleichen Preise zahlen wie gesetzliche Krankenkassen.

Künftig sollen private Krankenversicherer für neue Arzneimittel die gleichen Preise zahlen wie gesetzliche Krankenkassen. Dies haben die Gesundheitspolitiker der Koalition am Sonntag nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ beschlossen. Damit würde die jahrzehntealte Trennung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung aufgebrochen.

Die CDU/CSU will dem Bericht zufolge im Zuge der Gesundheitsreform außerdem durchsetzen, dass gesetzliche und private Versicherer stärker kooperieren. Sie sollen nicht nur gemeinsame Geschäftsstellen unterhalten können, sondern auch Leistungen für Versicherte zu den gleichen Konditionen einkaufen.

Angebote aus einer Hand

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, sagte dem Blatt, viele Versicherte wünschten sich Angebote aus einer Hand, beim Vertrieb ebenso wie bei der Abrechnung des Krankenhausaufenthalts. „Da sollten wir mehr Zusammenarbeit möglich machen.“ Union und FDP könnten bei diesem alten Streitthema Wegweisendes leisten“, so der CDU-Politiker.

Das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarkts soll in einem wichtigen Punkt zu ändern. So sollen Preise für neue Medikamente, die künftig der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen mit den Herstellern aushandelt, auch für private Versicherer gelten.

Bisher zahlen die Privatversicherer weit höhere Preise für Arzneimittel als gesetzliche Kassen, da sie von den zahlreichen staatlichen Preisregeln für Medikamente ausgeschlossen sind. (apn)