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Fast die Hälfte der Kinder, die von der Grundschule auf die weiterführende Schule wechseln, kann noch nicht richtig schwimmen. Im Ländervergleich liegt NRW aber leicht über dem Durchschnitt.

Mit Schwimmflügeln aus der Grundschule: 45 Prozent der deutschen Viert­klässler können nicht sicher schwimmen, knapp ein Viertel hat nicht einmal das Schwimmabzeichen „Seepferdchen“. Das geht aus einer Studie der Deutschen Lebensrettungs­gesellschaft (DLRG) an über 1200 Grundschulen hervor. Die Ergebnisse seien „erschreckend“, sagt Martin Janssen. Der Sprecher des DLRG-Bundesverbandes sieht die Ursachen der Nichtschwimmerwelle weniger bei den Eltern als vielmehr in der sich lichtenden Bäderlandschaft. „Etwa zwanzig Prozent der Schulen haben keinen Zugang zu einer Schwimmhalle“, sagt Janssen. „Und selbst bei der DLRG gibt es bei den Kursen Wartezeiten von bis zu anderthalb Jahren – vor allem im ländlichen Bereich.“ Denn dort konkurrieren oft mehrere Vereine aus verschiedenen Orten um Beckenzeiten.

Im Ländervergleich schwimmt NRW leicht über dem Durchschnitt. Immerhin 82,5 Prozent der Kinder tragen das „Seepferdchen“, 56 Prozent haben das Schwimmabzeichen in Bronze, gelten somit als sichere Schwimmer. Das NRW-Schulministerium kann keine Angaben zum Umfang des ausfallenden Schwimmunterrichts machen – vorgesehen sind in der gesamten Grundschulzeit 35 Unterrichtsstunden. Das Lernziel ist jedoch klar formuliert: „Jedes Kind sollte am Ende der Grundschule ohne fremde ­Hilfe schwimmen können.“