Wanne-Eickel. .
Es gibt immer mehr Nicht-Schwimmer. Die Gustav-Adolf-Schule will den Trend stoppen. Ab dem kommenden Schuljahr kooperiert sie mit der DLRG Wanne-Eickel.
Mutter-Kind-Schwimmen, Wassergewöhnung für die ganz Kleinen, das Seepferdchen, Schwimmunterricht in der Grundschule – die meisten Kinder, so die Theorie, lernen das Schwimmen schon in jungen Jahren. Die Realität zeigt jedoch: Viele Herner Jugendliche sind Nichtschwimmer.
Peter Scholz, Sportlehrer und Schulsportleiter an der Gustav-Adolf-Schule in Eickel, findet diese Entwicklung erschreckend. „Unser Anspruch an den Schulsport ist eigentlich, dass jeder Schüler schwimmen lernt. Zwar haben unsere Schüler in der fünften Klasse einmal wöchentlich Schwimmunterricht“, so der Lehrer, „danach können aber immer noch zehn Prozent nicht schwimmen.“ Eine Statistik führt die Gustav-Adolf-Schule erst seit zwei Jahren, Scholz weiß dennoch: „Die Tendenz ist durchaus steigend.“ Etwa 25 Schüler der Jahrgangsstufen fünf, sechs und sieben seien Nichtschwimmer.
Ab dem kommenden Schuljahr wird es deshalb eine Kooperation zwischen Gustav-Adolf-Schule und DLRG Wanne-Eickel geben. „Die Lehrer in den Schulen haben einfach nicht die Möglichkeit, sich so intensiv wie nötig um die Nichtschwimmer zu kümmern“, sagt Ursel Müller, Vorsitzende des Wanne-Eickeler DLRG-Ortsvereins.
Das, was in der Schule schwer zu leisten ist, soll durch ein zusätzliches DLRG-Angebot für die Schüler der sechsten und siebten Klassen aufgefangen werden. „Drei Übungsleiter stehen einer kleinen Gruppe von Nichtschwimmern zur Verfügung“, freut sich Scholz, „das ist für uns sonst gar nicht machbar.“ Einmal in der Woche soll der DLRG-Kurs stattfinden.
„Früher war es üblich, dass Eltern mit ihren Kindern schwimmen gegangen sind. Heute ist das nicht mehr so“, sagt der Sportlehrer. „Häufig sind es Kinder mit Migrationshintergrund“, vermutet indes Ursel Müller. Dem widerspricht Scholz: „Das haben wir früher gedacht, aber es zeigt sich, dass sich das Problem querbeet durch alle Gruppen zieht.“
Die Kooperation läuft über eine Mitgliedschaft der Hauptschule bei der DLRG. Dadurch kann der Schwimmkurs den Schülern zum halben Preis angeboten werden. „Durch die Mitgliedschaft profitieren beide Seiten“, so Scholz, „die DLRG, die wir unterstützen, und natürlich besonders die Schüler, die durch die Teilnahme am Kurs schwimmen lernen.“