Luxemburg. .

Deutschland liegt beim Kinderkriegen auf dem letzten Platz in der EU. Das gab das Europäische Statistikamt am Dienstag bekannt. In ein paar Jahren könnte Deutschland zudem seinen Rang als bevölkerungsreichstes EU-Land verlieren.

Beim Kinderkriegen sind die Deutschen in Europa Schlusslicht. Mit einer Geburtenziffer von 7,9 auf 1000 Einwohnern liegt die Bundesrepublik hinter Österreich (9,1) auf dem letzten Platz, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag bekanntgab.

Während die Bevölkerungszahl in Deutschland schwindet, wächst sie in der EU: Zum 1. Januar 2010 wurde erstmals die Schwelle von fünf Milliarden Einwohnern geknackt. Laut Eurostat leben 501,1 Millionen Menschen in der EU, das sind 1,4 Millionen mehr als im Vorjahr. Das Plus ist auf einen Geburtenüberschuss von 400.000 sowie ein Zuwanderungsplus von 900.000 Einwanderern zurückzuführen.

Auf 1000 Einwohner kommen in Irland 16,8 Geburten

In Deutschland lebten zu Beginn des Jahres noch 81,8 Millionen Menschen, 200.000 weniger als im Vorjahr. Es starben nicht nur mehr Menschen als zur Welt kamen, auch wanderten mehr Menschen aus als ein, das Saldo lag bei minus 13.000. Der Bevölkerungsschwund ist in absoluten Zahlen mit Abstand der stärkste in der EU, in 20 der 27 Mitgliedsstaaten wuchs die Bevölkerungszahl. Setzt sich der Trend fort, könnte die Bundesrepublik mittelfristig ihren Rang als bevölkerungsreichstes Land der EU einbüßen.

Insbesondere der Abstand zu Frankreich wird kleiner: Im westlichen Nachbarland lebten am 1. Januar 2010 insgesamt 64,7 Millionen Menschen, 350.000 mehr als im Vorjahr. Ein Grund ist die hohe Geburtenziffer von 12,7 pro 1.000 Einwohnern. Fruchtbarer sind nur Iren (16,8) und Briten (12,8). Der EU-Durchschnitt liegt bei 10,7 Geburten. Kindermuffel sind neben Deutschen und Österreichern die Portugiesen (9,4), Italiener (9,5) sowie Letten und Ungarn (je 9,6 Geburten pro 1.000 Einwohner). (apn)