Winnenden. Die Angehörigen der Winnenden-Opfer kämpfen für eine drastisch verschärftes Waffengesetz. Sie haben ein Aktionsbündnis gegründet und sammeln Unterschriften im Netz. Das Bündnis fordert zudem ein komplettes Verbot von gewaltverherrlichenden Computerspielen.

Die Angehörigen der beim Amoklauf von Winnenden Getöteten wollen mit einer Unterschriftenaktion ein drastisch verschärftes Waffengesetz erwirken. «Wir wollen ein generelles Verbot für großkalibrige Waffen in Privatbesitz», sagte Gisela Mayer vom «Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden» am Freitag in Stuttgart. Außerdem soll die Aufbewahrung von Faustfeuerwaffen in Privathaushalten verboten werden.

Das Aktionsbündnis fordert auch ein komplettes Verbot von Computerspielen mit gewalttätigen Inhalten. «Diese Spiele beeinflussen nachweislich die Art zu denken», sagte Mayer. Eine Altersbeschränkung sei zu leicht zu umgehen. Zudem setze sich das Bündnis dafür ein, im Internet einen Online-Notruf einzurichten, damit Jugendliche verdächtige Botschaften von anderen anzeigen können.

Listen sollen Bundestag übergeben werden

Die Unterschriftenlisten sind online unter aktionsbuendnis-amoklaufwinnenden.de erhältlich. Die Aktion läuft bis 20. Juni. Die Listen sollen anschließend dem Bundestag übergeben werden.

In dem Aktionsbündnis haben sich Eltern von Todesopfern zusammengeschlossen. Sie wollen nach eigenen Angaben gesellschaftliche Veränderungen anstoßen, um weiteren Amokläufen entgegenzuwirken. Das Bündnis plant unter dem Dach der Diakonie die Gründung einer «Stiftung gegen Gewalt an Schulen».

Bei dem Amoklauf am 11. März tötete der 17-jährige Tim K. 15 Menschen. Zwei Zivilbeamte wurden schwer verletzt, anschließend nahm der Täter sich das Leben. (ddp)

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