Tokio. US-Außenministerin Hillary Clinton hat während ihrer ersten Auslandsreise seit Amtsantritt Nordkorea zum Verzicht auf einen offenbar geplanten Raketentest aufgerufen. Das Bündnis zwischen den USA und Japan bleibe die Grundlage der US-Politik im pazifischen Raum, versicherte Clinton weiter.
US-Außenministerin Hillary Clinton hat Nordkorea zum Verzicht auf einen offenbar geplanten Raketentest aufgerufen. Während ihrer ersten Auslandsreise seit Amtsantritt sagte Clinton am Dienstag in Tokio, eine solche Aktion «wäre nicht sehr hilfreich, um unsere Beziehungen voranzubringen». Die Bemühungen um eine vollständige und überprüfbare Einstellung des nordkoreanischen Atomprogramms müssten verstärkt werden.
Die Botschaft: "Balance und Harmonie"
In einem Shinto-Schrein nahm Clinton an einem traditionellen Reinigungsritual teil. Die in dem Heiligtum vermittelte Botschaft von «Balance und Harmonie» könne als Grundsatz der neuen amerikanischen Außenpolitik dienen, sagte Clinton nach der Besichtigung des Schreins für Kaiser Meiji, den Begründer des modernen Japans. «Das ist nicht nur ein gutes Konzept für religiöse Schreine, es ist ein gutes Konzept für Amerikas Rolle in der Welt.» Da die bestehenden Probleme in den internationalen Beziehungen nicht allein gelöst werden könnten, werde partnerschaftliche Politik immer wichtiger.
Das Bündnis zwischen den USA und Japan bleibe die Grundlage der US-Politik im pazifischen Raum, versicherte Clinton. Mit Blick auf die globale Wirtschaftskrise fügte sie hinzu: «Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unseren Weg durch diese Schwierigkeiten steuern werden.»
Clinton will während ihres Besuchs ein Abkommen unterzeichnen, das die Verlegung von 8.000 US-Marinesoldaten vom Stützpunkt auf der japanischen Insel Okinawa nach Guam vorsieht. Die Stationierung der 50.000 US-Soldaten in Japan, darunter 20.000 auf Okinawa, ist immer wieder Quell von Spannungen zwischen beiden Ländern gewesen. Als Geste der Solidarität wurde auch ein Treffen der US-Außenministerin mit Familien von Japanern organisiert, die in den 70er und 80er Jahren nach Nordkorea entführt wurden.
Kommentar: Traditionsbruch