Washington. Eine einflussreiche Lobbygruppe, die von der US-Industrie finanziert worden ist, hat jahrelang Erkenntnisse über den Klimawandel zurückgehalten. Das hat nach Medienberichten der ehemalige Vorsitzende der inzwischen aufgelösten Gruppe zugegeben.

Eine von der US-Industrie finanzierte mächtige Lobbygruppe hat über Jahre wider besseren Wissens den Einfluss des Treibhausgas-Ausstoßes auf die Erderwärmung geleugnet. Wie die «Washington Post» am Samstag berichtete, stritt die einflussreiche Global Climate Coalition (GCC) bis zu ihrer Auflösung vor fünf Jahren ab, dass vom Menschen verursachte Emissionen wie die von Kohlendioxid einen negativen Einfluss auf das Klima hätten. Die beteiligten Unternehmen hätten die Öffentlichkeit über die Rolle des Menschen beim Klimawandel bewusst in die Irre führen wollen, räumte der ehemalige GCC-Präsident William O'Keefe gegenüber der Zeitung ein.

Geschönten Forschungsbericht veröffentlicht

Der Zeitung zufolge erklärten Wissenschaftler der Gruppe schon 1995 in einem Bericht, dass die Forschungsergebnisse über den Treibhaus-Effekt und dessen Einfluss auf die globale Erwärmung nicht anfechtbar seien. Diese entscheidende Passage sei jedoch vor Veröffentlichung aus dem Bericht entfernt worden.

Der demokratische Senator John Kerry mahnte in der «Washington Post» zu Vorsicht bei von der Industrie geförderten Studien, wie sie auch in den kommenden Monaten zu erwarten seien. Der Kongress befasst sich derzeit mit einem ehrgeizigen Gesetzentwurf zur künftigen Energiepolitik der USA. Präsident Barack Obama strebt eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen um 20 Prozent bis 2020 sowie die Schaffung von tausenden Arbeitsplätzen in der Umwelttechnik an. (afp)

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