Hamburg. Der Internet-Dienst Twitter findet unter Bundestagsabgeordneten immer mehr Fans. Schon jeder zehnte nutzt den kostenlosen Service, wie eine Untersuchung der Analysefirma Nielsen Media ergab. Am fleißigsten sind die Liberalen: Die FDP verfügt bereits über 50 Konten.
Schon jeder zehnte Bundestagsabgeordnete nutzt den Internet-Plauderdienst Twitter. Von den insgesamt 612 Bundestagsabgeordneten haben 68 ein Twitter-Konto, wie aus einer Untersuchung der Analysefirma Nielsen Media vom Mittwoch hervorgeht. Mit 539 Abgeordneten sei jedoch der größte Teil des Parlaments auf Twitter nicht aktiv. Fünf Konten konnten nicht eindeutig einem Mitglied des Bundestages zugeordnet werden, hieß es.
Über Twitter kann man per Handy, PC oder Laptop kostenlos Kurznachrichten bis zu 140 Zeichen versenden. Andere Nutzer können diesen als «Feed» bezeichneten Mitteilungsstrom abonnieren und auch ihre Antworten zu einem Beitrag verbreiten. Das Wort Twitter ist vom englischen tweet (zwitschern) abgeleitet. Der Dienst wurde auch im US-Präsidentschaftswahlkampf intensiv genutzt.
SPD hat die meisten Follower
Nach der Nielsen-Studie verfügt die FDP-Fraktion mit 50 Personen über die meisten Konten, während Abgeordneten der Grünen - insbesondere Volker Beck - Twitter am aktivsten nutzen. Abgeordnete der SPD und der Grünen sind mit jeweils sieben Personen präsent, während von der CDU vier Parlamentarier twittern. Von der Linken hatte zum Zeitpunkt der Untersuchung Ende Januar kein Parlamentarier einen Twitter-Account.
Die größte Anzahl an «Followern», wie Abonnenten von Twitter-Nachrichten genannt werden, hat mit 3.594 Personen die SPD. Dabei erzielen vor allem die Botschaften von Generalsekretär Hubertus Heil und Parteichef Franz Müntefering breite Resonanz. Thematisch beschäftigen sich die Politiker vor allem mit ihrem Arbeitsalltag, verraten aber auch private Dinge. (ap)