Berlin . Die US-Zeitung “New York Times“ hat ein Video aus Butscha verifiziert. Es ist ein weiterer Beweis für schwere russische Kriegsverbrechen.
Die Bilder von russischen Kriegsverbrechen aus der Kleinstadt Butscha gehören zu den bisher schlimmsten Bildern des Kriegs in der Ukraine. Russische Truppen im Ort vor den Toren der ukrainischen Hauptstadt Kiew viele Zivilisten getötet – deren Leichen laut Satellitenbildern tagelang in den Straßen Butschas lagen.
Russland versucht derweil, das Massaker als Inszenierung der Ukraine darzustellen. Am Montagabend sagte der russische Botschafter im UN-Sicherheitsrat, kein einziger Zivilist habe während der russischen Besetzung Butschas "irgendeine Form der Gewalt" erlitten. Jedoch: Die brutalen Kriegsverbrechen russischer Soldaten lassen sich anhand von Satellitenbildern und Videos verifizieren.
Butscha: Russische Fahrzeuge feuern auf Radfahrer
Am Dienstag hat die "New York Times" ein Video der ukrainischen Streitkräfte bestätigen können, das allen Anschein nach den Mord an einem Fahrradfahrer in Butscha zeigt. Das Video wurde aus der Luft aufgenommen und zeigt mehrere Straßen der Kleinstadt. Mehrere russische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sind darauf zu sehen, die zwei Straßen kontrollieren.
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Als sich vom unteren Bildrand ein Fahrradfahrer der Kolonne nähert und um eine Straßenecke biegt, eröffnet ein russisches gepanzertes Fahrzeug, mutmaßlich vom Typ BMD-4, das Feuer auf den Radler. Auch ein zweites Fahrzeug feuert mindestens zwei Schüsse auf den Zivilisten ab, Rauch und Staub steigen auf.
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Ukraine-Krieg: Video aus Butscha ist offenbar Beweis für Kriegsverbrechen
Das Video, das von der "New York Times" verifiziert wurde, passt zu einem anderen Video aus Butscha, das kürzlich nach dem Abzug der russischen Truppen aufgenommen wurde. Darin ist die Leiche eines Menschen neben einem Fahrrad zu sehen. Die Kleidung des Toten passt zu dem, was der Radfahrer im von der "New York Times" analysierten Video trägt, ebenso wie der Ort, an dem der tote Körper liegt.
Vieles spricht dafür, dass der Tote neben dem Fahrrad der beschossene Radfahrer ist – und dass das aus der Luft aufgenommene Video ein Kriegsverbrechen zeigt: die kaltblütige Tötung eines unbewaffneten und ungefährlichen Zivilisten.
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