Düsseldorf. NRW-Umweltministerin Heinen-Esser hat persönliche Fehler während der Flutkatastrophe eingeräumt. Ihre Mallorca-Reise sei „unsensibel“ gewesen.

Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) hat sich in der „Rheinischen Post“ näher zu den Umständen ihrer umstrittenen Reise nach Mallorca während der Flutkatastrophe im Juli 2021 geäußert.

Heinen-Esser sagte der Zeitung (Donnerstagausgabe; externer Link): „Meine minderjährige Tochter war mit vier 14- und 15-jährigen Freundinnen und Freunden in unserer dortigen Wohnung. Ich hatte ihr dies nach zwei Jahren Pandemie ohne Urlaub versprochen.“ Es sei ihre Verantwortung gewesen, die Kinder persönlich zu betreuen und ihre Rückkehr zu organisieren. „Ich konnte das meinem 76-jährigen Mann nicht zumuten. Wir sind dann als Familie am darauffolgenden Wochenende zurückgeflogen.“

Im Urlaub nach Flut-Katastrophe: Ministerin Heinen-Esser bittet um Entschuldigung

Die SPD-Opposition hat Heinen-Esser im Fokus, weil die Ministerin während der Katastrophe zurück nach Mallorca flog - wo ihre minderjährige Tochter zurückgeblieben war. Die Ministerin hat nach eigenen Angaben von Mallorca aus weitergearbeitet. Am 22. April, gut drei Wochen vor der Landtagswahl, soll sie erneut vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Landtags zur Flutkatastrophe aussagen.

Die Ministerin sagte der Zeitung weiter: „Ich verstehe, dass es als unsensibel empfunden wird, dass ich nach der Flut eine gute Woche nicht in Nordrhein-Westfalen war. Ich bedauere, dass hier ein falsches Bild entstanden ist, und bitte dafür um Entschuldigung.“

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Die Hochwasserkatastrophe habe für viele Menschen im Land schlimme Folgen gehabt und alle Verantwortungsträger vor große Aufgaben gestellt, auch sie selbst. „Mir war es wichtig, mich intensiv um die anstehenden Themen zu kümmern. Ich habe vor allem das Entsorgungsproblem in den betroffenen Kommunen begleitet, Sofortmaßnahmen organisiert und die Aufarbeitung vorangetrieben. Aus heutiger Sicht würde ich versuchen, mich von vorneherein privat anders zu organisieren.“ (dpa)