Berlin. Der Ukraine-Krieg wird am deutschen Wohnungsmarkt nicht spurlos vorbeigehen. Der Wohnungsbau muss künftig deutlich schneller gehen.
Vieles läuft derzeit besser als 2015. Dazu zählt, dass sich Geflüchtete vom ersten Tag an hierzulande eine Arbeit suchen können. Nur ist es in Zeiten des Fachkräftemangels in den Metropolen bisweilen einfacher, eine Arbeitsstelle als eine Wohnung zu finden.
Viele Vermieter haben bisher vorbildlich reagiert. Sie haben Geflüchtete aufgenommen, auch viele Immobilienkonzerne haben Wohnungen bereitgestellt. Aber es braucht eine mittelfristige Perspektive. Niemand weiß, wie lange der Krieg dauern wird, wie viele Geflüchtete nach Deutschland kommen und wie viele dauerhaft bleiben werden.
Ukraine-Krieg: Auf dem Wohnungsmarkt darf nicht am Bedarf vorbeigebaut werden
Das Ziel der Bundesregierung, pro Jahr 400.000 Wohnungen, davon 100.000 Sozialwohnungen bauen zu wollen, ist ambitioniert. Allerdings werden die geplanten Haushaltsmittel wohl nicht ausreichen, um es auch zu erfüllen.
Hinzu kommt, dass insbesondere in den Metropolen oft am Bedarf vorbeigebaut wird. Dort entstehen dann kleine Einzimmerwohnungen. Das mag für die Bauquote gut aussehen, hilft Familien aber nicht weiter.
Die Bürokratie muss endlich abgebaut werden
Um voranzukommen, müssen alle Beteiligten einen Gang hochschalten. Dafür wird mehr Geld nötig sein. Vor allem aber muss Bürokratie abgebaut werden, das Bauen muss künftig schneller gehen.
Die Bürokratie belastet derzeit an vielen Stellen. Sie ist auch ein Grund dafür, warum es beispielsweise mit dem Mieterstrom hierzulande nicht vorangeht. Vermieter erhalten nahezu dieselben Pflichten wie Energieversorger, wenn sie eine Photovoltaikanlage auf das Dach bauen – so wird es nichts mit der Energiewende.
Dabei lohnt gerade der Blick auf den Wohnungsmarkt, will sich Deutschland vom russischen Gas und Öl unabhängig machen. Ein Drittel der gesamten Energie in Deutschland wird in Gebäuden verbraucht. Die Einsparpotenziale sind riesig.
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