Die Ukraine warnt vor neuen Militäroffensiven Russlands. Eine vierte Verhandlungsrunde ist gestartet. Mehr Infos im Blog.
- Die Ukraine und Russland verhandeln heute zum vierten Mal seit Ausbruch des Krieges
- Das ukrainische Verhandlungs-Team gab sich vor dem digitalen Gespräch zurückhaltend
- Russische Truppen bereiten laut ukrainischen Angaben wohl mehrere Offensiven vor
- Das Atomkraftwerk Tschernobyl ist laut Experten wieder vollständig an die Stromversorgung angeschlossen
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Berlin/Kiew/Moskau. Der Krieg wütet in der Ukraine mit unverminderter Grausamkeit weiter. Zuletzt erschütterten ein russischer Raketenangriff nahe der Grenze zu Polen und heftige Gefechte in der Umgebung der Hauptstadt Kiew das Land. Wegen des jüngsten Abschusses in unmittelbarer Nähe zum Nato-Gebiet forderte Präsident Selenskyj erneut die Einrchtung einer Flugverbotszone über der Ukraine.
Inmitten heftiger Kämpfe und gegenseitiger Anschuldigungen haben die Unterhändler der Ukraine und Russlands eine vierte Verhandlungsrunde begonnen. Moskau fordert, dass Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch anerkennt sowie die Separatistengebiete in der Ostukraine als unabhängige "Volksrepubliken". Das lehnt die Ukraine weiter ab. Kiew fordert ein Ende des Kriegs und den Abzug russischer Truppen.
- Worum geht es in dem Konflikt? Lesen Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Ukraine-Konflikt
News zum Ukraine-Krieg von Montag, 14. März: Ende des Newsblogs
12.00 Uhr: Dieser Newsblog wird nicht mehr aktualisiert. Alle neueren Entwicklungen lesen Sie in unserem aktuellen Liveticker.
Neue Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew
11.39 Uhr: Rund zweieinhalb Wochen nach Kriegsbeginn haben am Montag neue Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine begonnen. Die Delegationen verhandelten diesmal per Video-Schalte, wie aus einem Tweet des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak hervorging. Es ist bereits das vierte Treffen in größerer Runde.
Zuletzt hatten sich die Delegationen persönlich in Belarus getroffen. In den vergangenen Tagen wurde bereits in Arbeitsgruppen diskutiert. Bislang gab es allerdings noch keinen Durchbruch.
Beide Seiten hätten ihre Positionen ausgetauscht, schrieb Podoljak. Die Kommunikation sei schwierig. "Grund für die Uneinigkeit sind die zu unterschiedlichen politischen Systeme." In der Ukraine gebe es einen freien Dialog und einen notwendigen Konsens, in Russland hingegen werde die Gesellschaft unterdrückt, twitterte Podoljak.
Luftbilder zeigen Zerstörung im belagerten Mariupol
11.31 Uhr: Ein Drohnenvideo aus der belagerten Stadt Mariupol soll das Ausmaß der Zerstörung zeigen, die russische Luftschläge und Artillerie angerichtet haben. Darauf sind vor allem Wohnhäuser zu sehen, die größtenteils komplett zerstört sind. Mehr als ausgebrannte Ruinen mit großen Löchern von Explosionen.
Dem Journalisten Bojan Pancevski zufolge, der das Video auf Twitter verbreitet hat, soll keine Straße der 440.000-Einwohner-Stadt von der Zerstörung verschont worden sein. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar sollen hier mehr als 2100 Zivilisten gestorben sein.
Israel lockert Aufnahmepolitik für ukrainische Flüchtlinge
11.15 Uhr: Israel hat seine Aufnahmepolitik für nicht-jüdische Flüchtlinge aus der Ukraine nach Kritik etwas gelockert. "Israel nimmt Ukrainer auf, die aus Gefahrengebieten fliehen, die Verwandte in Israel haben", sagte der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett am Montag. Sie dürften so lange bleiben, wie es notwendig sei, "bis sich der Sturm wieder legt". Bisher galt für die Aufnahme in Israel eine Obergrenze von 25.000 Ukrainern.
Man werde Ausnahmen für jene Ukrainer machen, die Verwandte in Israel haben, sagte Innenministerin Ajelet Schaked am Sonntagabend am internationalen Flughafen bei Tel Aviv. Der israelische Verwandte müsse in den Ausnahmefällen unterschreiben, dass die Person aus der Ukraine nur "für ein oder zwei Monate bei ihm bleibt, um Luft zu schnappen". Gleichzeitig betonte sie: "Der Staat Israel ist vor allem die Heimstätte des jüdischen Volkes." Man werde zwar die Tore öffnen, "aber nicht für eine unbegrenzte Anzahl", sagte Schaked. Die zentrale Herausforderung sei letztlich, "die Mengen an Neueinwanderern aufzunehmen, die herkommen".
Separatisten melden ukrainischen Angriff mit mindestens 16 Toten in Donezk
11.09 Uhr: Bei einem Raketenangriff der ukrainischen Armee im ostukrainischen Donezk sind nach Angaben der pro-russischen Separatisten mindestens 16 Menschen getötet worden. Mehr als 20 weitere Menschen seien im Stadtzentrum von Donezk verletzt worden, teilten die Separatisten am Montag mit. Die Flugabwehr der Separatisten hatte demnach eine ukrainische Rakete abgeschossen, deren Trümmer dann Menschen in Donezk trafen.
Sicherheitskräfte der Separatisten hatten im Messengerdienst Telegram zunächst von mindestens 20 Toten gesprochen. Das örtliche Gesundheitsministerium meldete kurz darauf 16 Tote und 23 Verletzte. Eine unabhängige Bestätigung gab es zunächst nicht. Die Separatisten veröffentlichten auf Telegram Fotos von Todesopfern, die inmitten von Trümmern auf einer Straße lagen. Auch ein Kleinbus mit zerbrochenen Fensterscheiben war darauf zu sehen.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Londons Bürgermeister: Oligarchen-Immobilien für Flüchtlinge öffnen
10.50 Uhr: Londons Bürgermeister Sadiq Khan hat sich dafür ausgesprochen, ukrainische Flüchtlinge in Immobilien russischer Oligarchen in der britischen Hauptstadt unterzubringen. Ein Großteil der Wohnungen in London stünden ohnehin leer, sagte Khan dem Sender Times Radio am Montag.
Der Labour-Politiker geht davon aus, dass viele Immobilien russischer Superreicher eher zur Geldwäsche gekauft wurden, als um darin zu wohnen. Es handle sich nicht um Wohnungen, sondern um "goldene Backsteine", so Khan weiter. "Ich finde, die Regierung sollte sie beschlagnahmen und bevor sie verkauft werden, sollten sie dazu verwendet werden, Ukrainer unterzubringen", sagte er. Das sei eine Art der "poetischen Gerechtigkeit".
Niederlande starten Verfahren gegen Russland wegen Abschuss Flug MH17
10.43 Uhr: Die Niederlande haben gemeinsam mit Australien bei der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) ein Verfahren gegen Russland wegen des Abschusses von Passagierflug MH17 eingeleitet. Das teilte die Regierung am Montag in Den Haag mit. Die Organisation solle feststellen, dass Russland verantwortlich und damit haftbar sei. Eine solche Feststellung eröffne den Weg zu Schadenersatzforderungen, erklärte die Regierung.
Die Maschine der Malaysia Airlines war im Juli 2014 über umkämpftem Gebiet der Ostukraine von einer Buk-Luftabwehrrakete abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet, die meisten kamen aus den Niederlanden. Auch 27 Australier starben. Nach internationalen Untersuchungen kam die Buk-Rakete aus Russland. "Und genau das ist natürlich passiert", sagte der niederländische Außenminister Wopke Hoekstra der Nachrichtenagentur ANP. "Wir wissen, dass MH17 mit einer Buk der russischen Armee aus der Luft geschossen wurde." Moskau aber bestreitet jegliche Beteiligung.
Fast 1,8 Millionen Flüchtlinge aus Ukraine in Polen angekommen
10.14 Uhr: Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich fast 1,8 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Montag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Allein am Sonntag hätten rund 82.100 Menschen die Grenze überschritten, damit stieg die Zahl auf insgesamt 1,76 Millionen.
Am Montag seien von Mitternacht bis 7.00 Uhr morgens weitere 18.400 Ukrainer abgefertigt worden, hieß es. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.
US-Berichte: Bat Russland China um Hilfe für Ukraine-Krieg?
10.10 Uhr: Russland soll China um Hilfe für den Angriffskrieg in der Ukraine gebeten haben. Moskau habe Peking sowohl um militärische Hilfe für den Krieg als auch um Unterstützung bei der Umgehung westlicher Sanktionen gebeten, berichtete am Sonntag die „New York Times“ unter Berufung auf Washingtoner Regierungskreise. Die Regierung in Peking warf den USA daraufhin vor, Falschinformationen zu verbreiten.
„In letzter Zeit verbreiten die USA ständig Falschmeldungen über China“, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian. Er ging nicht konkret auf die Angaben des Medienberichts ein und dementierte diesen auch nicht. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington hatte zuvor bereits gesagt, er habe von besagtem russischen Hilfeersuchen „noch nie gehört“.
Rund 147.000 Geflohene aus Ukraine in Deutschland eingetroffen
10.03 Uhr: Die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland nimmt weiter stark zu. Bis Montag seien 146.998 Geflohene aus der Ukraine registriert worden, teilte das Bundesinnenministerium in Berlin mit. Diese Zahl habe die Bundespolizei erhoben, die momentan verstärkte Kontrollen an den Grenzen ausführe. Am Sonntag waren 135.000 Flüchtlinge registriert, am Samstag waren es rund 120.000.
Das Bundesinnenministerium wies abermals darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlinge"„bereits wesentlich höher" sein könnte. Da keine festen Kontrollen an de Grenzen stattfänden, sei die genaue Zahl nicht zu ermitteln.
London: Russland hat Ukraine vom Seehandel abgeschnitten
9.59 Uhr: Russische Kriegsschiffe haben die Ukraine nach Erkenntnissen britischer Behörden vom internationalen Seehandel abgeschnitten. "Russische Seestreitkräfte haben aus der Ferne eine Blockade der ukrainischen Schwarzmeerküste herbeigeführt", hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums in der Nacht zum Montag. Das schneide das Land effektiv vom internationalen Seehandel ab.
Gleichzeitig führten russische Schiffe weiterhin Raketenangriffe gegen Ziele in der gesamten Ukraine durch, hieß es in dem Geheimdienst-Update weiter. In den kommenden Wochen könne es vermehrt auch zur Landung russischer Truppen an der ukrainischen Küste kommen, warnten die Briten. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Sonntag erneut mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Johnson versprach, weitere Optionen zu verfolgen, um die Fähigkeiten der Ukraine zur Selbstverteidigung zu stärken, hieß es in einer Mitteilung des Londoner Regierungssitzes Downing Street.
Kiew will mit Moskau um "Frieden, Waffenruhe, Rückzug" verhandeln
9.51 Uhr: Unmittelbar vor einer vierten Verhandlungsrunde mit Russland hat sich die Ukraine zurückhaltend gezeigt. Es gehe um Frieden, Waffenstillstand, den sofortigen Rückzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Montag bei Twitter. "Schwieriges Gespräch. Obwohl Russland sich der Sinnlosigkeit seines aggressiven Vorgehens bewusst ist, hängt es der Illusion nach, dass 19 Tage Gewalt gegen friedliche Städte die richtige Strategie sind", schrieb Podoljak weiter.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt
- Historie: Liegt der Grund für den Ukraine-Krieg in der Geschichte?
- Putins Ziele: Warum Russland die Ukraine angegriffen hat
- Präsident: Wolodymyr Selenskyj ist Putins Feind Nr. 1
- Verteidigungsbündnis: Die Nato einfach erklärt – Warum sie für Putin ein Ärgernis ist
Moskau: Weiter starker ukrainischer Widerstand im Gebiet Luhansk
9.40 Uhr: Im Krieg in der Ukraine treffen die prorussischen Separatisten in der Region Luhansk nach Moskauer Angaben weiter auf starken Widerstand ukrainischer Truppen. Im Nordosten der Großstadt Sjewjerodonezk liefen Kämpfe gegen "Nationalisten", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag in seinem Morgenbriefing. In der Stadt leben etwa 100.000 Menschen. Die russische Armee drang nach Darstellung von Konaschenkow indes weitere elf Kilometer in der Ostukraine vor.
Die Zahl der seit Kriegsbeginn am 24. Februar zerstörten Militärobjekte liegt demnach inzwischen bei rund 4000 – darunter mehr als 1200 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte seinen Einmarsch in die Ukraine auch damit begründet, dass er das vom Westen mit Waffen ausgerüstete Land "entmilitarisieren" wolle.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Gazprom setzt Gaslieferungen über Ukraine fort
8.40 Uhr: Ungeachtet des Kriegs in der Ukraine setzt der russische Energiekonzern Gazprom nach eigenen Angaben seine Gaslieferungen durch das Nachbarland nach Europa fort. Auch zu Wochenbeginn blieb die Menge demnach auf unverändert hohem Niveau. Am Montag würden 109,5 Millionen Kubikmeter durch die Röhren gepumpt, sagte der Sprecher von Gazprom, Sergej Kuprijanow, am Morgen der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Am Vortag waren es demnach 109,6 Millionen Kubikmeter. Laut Vertrag liefert Gazprom jährlich 40 Milliarden Kubikmeter Gas.
Bericht: Russland droht ausländischen Firmen mit Festnahmen und Beschlagnahmungen
8.31 Uhr: Die russischen Behörden drohen einem US-Medienbericht zufolge ausländischen Unternehmen mit Festnahmen von Verantwortlichen oder der Beschlagnahmung von Vermögen, falls sie sich aus Protest gegen den Ukraine-Krieg aus dem Land zurückziehen. Russische Staatsanwälte hätten Unternehmen wie Coca-Cola, McDonald's, Procter & Gamble und IBM kontaktiert und vor schweren Konsequenzen gewarnt, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntag. Die russische Botschaft in den USA bezeichnete den Bericht als "reine Fiktion".
Das "Wall Street Journal" berief sich auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Demnach kontaktierten die Staatsanwälte die Firmen per Brief oder erschienen persönlich. Sie hätten gedroht, Verantwortliche festzunehmen, die sich kritisch über die russische Regierung äußern, oder Vermögenswerte zu beschlagnahmen, inklusive Eigentumsrechte. Die betroffenen Firmen – Coca-Cola, McDonald's, Procter & Gamble sowie die KFC-Mutter Yum Brands – antworteten auf AFP-Anfrage zunächst nicht.
Die Warnungen der russischen Justiz "haben mindestens eins der betroffenen Unternehmen veranlasst, die Kommunikation zwischen dem russischen Teil und dem Rest des Unternehmens zu begrenzen", schrieb die Zeitung. Es gebe die Befürchtung, E-Mails oder Textnachrichten zwischen Kollegen könnten abgefangen werden.
Mindestens ein Toter bei Angriff auf Wohnhaus in Kiew
8.17 Uhr: Bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in Kiew ist nach Angaben des ukrainischen Rettungsdienstes mindestens ein Menschen getötet worden. Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Rettungsdienst am Montag im Online-Netzwerk Facebook mit. In dem mehrstöckigen Wohnhaus im Stadtteil Obolon im Norden der Hauptstadt seien am Morgen zwei Tote gefunden worden. "Drei Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert und neun Menschen wurden vor Ort behandelt", hieß es in der Erklärung.
Die russische Armee hatten den Druck auf Kiew zuletzt massiv verstärkt. Am Sonntag stand die Hauptstadt kurz vor der Einkesselung. Nur noch die Straßen nach Süden waren offen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe versuchten russische Flugzeuge in der Nacht zum Montag, ukrainische Verteidigungsstellungen in der Region um Kiew zu zerstören.
Nicht nur ein Wohnhaus wurde heute morgen in Kiew bombardiert. Nach Angaben des ukrainischen Parlaments kam es gegen fünf Uhr am Montagmorgen zu mehreren Explosionen in der Fabrik des Flugzeugherstellers Antonov im Nordwesten der ukrainischen Hauptstadt. Dabei sollen zwei Menschen getötet und sieben weitere verletzt worden sein. Helferinnen und Helfer befänden sich schon in der Nähe des Werks, um Lösch- und Rettungsarbeiten zu koordinieren.
Hochschwangere Verletzte aus Mariupol gestorben
8.13 Uhr: Ihr Bild ging um die Welt: Nach dem verheerenden Angriff auf eine Kinder- und Geburtsklinik in Mariupol ist die hochschwangere Frau, die verletzt auf einer Trage fotografiert worden war, gestorben. Das berichtetet die amerikanische Journalistin Aysa Dolina. Sie habe darüber mit dem Fotografen Evgeny Maloletka, der das Bild für die Associated Press gemacht hat. Auch das ungeborene Kind der Frau habe nicht überlebt. Das ukrainische Parlament bestätigte die Nachricht am Montagmorgen über den Telegram-Kanal des Hauses.
Union fordert Spritpreisbremse von mindestens 40 Cent pro Liter
8.00 Uhr: Seit Beginn des Ukraine-Krieges vor gut zwei Wochen haben die Spritpreise extrem zugelegt. In der Diskussion über eine entsprechende Preisbremse hat die Union eine Entlastung von mindestens 40 Cent pro Liter gefordert. Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) sagte am Montag im ARD-"Morgenmagazin" nach Ankündigungen von Entlastungsplänen aus der Koalition: "Wir sind gespannt. Es müssen mindestens 40 Cent pro Liter sein, und es muss unbürokratisch sein."
CDU und CSU hatten sich angesichts der stark gestiegenen Preise bei Benzin und Diesel im Zuge des Ukraine-Krieges für eine Senkung der Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf die Spritpreise ausgesprochen. Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge plant Vizekanzler und Finanzminister Christian Lindner (FDP) dagegen einen staatlichen Tank-Zuschuss. Der Gesamtbetrag soll demnach beim Bezahlen abgezogen werden.
Selenskyj: Verhandlungsziel ist Treffen beider Präsidenten
6.45 Uhr: Als eine wichtige Aufgabe bei den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Organisation eines Treffens der Staatschefs der beiden Länder. "Unsere Delegation hat eine klare Aufgabe – alles zu tun, damit ein Treffen der Präsidenten stattfindet", sagte Selenskyj in einer in der Nacht zu Montag veröffentlichten Videoansprache. Es sei ein Treffen, auf das, so sei er sicher, alle warteten. Das sei ein schwieriger Weg, aber notwendig, um wirksame Garantien zu erhalten.
Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte am Sonntag im russischen Staatsfernsehen ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Selenskyj nicht ausgeschlossen. Man müsse aber verstehen, was das Ergebnis des Treffens sein solle und was dort besprochen werde. Lesen Sie auch: Ist Wladimir Putin ein Kriegsverbrecher?
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Russland verleiht Orden an in der Ukraine verwundete Soldaten
6.36 Uhr: In Russland sind mehrere Soldaten für ihren Einsatz im Krieg mit der Ukraine ausgezeichnet worden. Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Gennadi Schidko habe in einem Militärkrankenhaus in der Region Moskau elf Militärangehörigen Orden und Medaillen für ihren Mut verliehen, berichtete die russische Agentur Tass in der Nacht zu Montag unter Berufung auf einen Bericht in der Zeitung "Roter Stern".
Darin hieße es weiter, alle ins Krankenhaus gebrachten Soldaten seien bereits operiert und befänden sich in der Rehabilitation. Man ergreife alle notwendigen Maßnahmen "für die rasche Rückkehr der Soldaten in ihre Einheiten".
Tass berichtete in Berufung auf die Zeitung "Roter Stern" zugleich, dass etwa 1400 russische Soldaten bereits aus medizinischen Einrichtungen entlassen und nun in Reha-Behandlung seien, nachdem sie bei der "militärischen Spezialoperation in der Ukraine" – wie Moskau den Angriffskrieg gegen die Ukraine nennt – verwundet worden waren. Sie alle hätten den Wunsch geäußert, nach vollständiger Genesung "zur weiteren Erfüllung von Aufgaben" zu ihren Einheiten zurückzukehren.
Tschetschenen-Chef Kadyrow gibt an, in der Ukraine zu sein
6.31 Uhr: Der tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow hat behauptet, sich in der Ukraine aufzuhalten. Über ein in der Nacht zu Montag auf seinem Telegram-Kanal geteiltes Video schreibt er, dieses sei in Hostomel aufgenommen worden, einem Ort nordwestlich der Hauptstadt Kiew mit einem nahen Flugplatz, der seit Beginn des Krieges in der Ukraine umkämpft ist. Auf dem Video, das nicht unabhängig verifiziert werden kann, sind mehrere Männer in militärischer Kleidung mit Waffen und Kadyrow zu sehen, wie sie einen unkenntlich gemachten Plan auf einem Tisch studieren.
"Neulich waren wir etwa 20 Kilometer von Ihnen entfernt, Kiewer Nazis, und jetzt sind wir noch näher, und raten Sie mal, wie nahe wir gekommen sind", schreibt Kadyrow weiter. "Ich werde eine Intrige hinzufügen: Vielleicht sind wir bereits in Kiew und warten nur auf die nötigen Befehle?" Zudem behauptet er, "nicht wenige" Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes arbeiteten für Russland.
Weiter droht Kadyrow in dem Telegram-Posting der Kiewer Führung und ruft sie auf, die Seite zu wechseln. "Ihr könnt Euch eine Minute entspannen, denn ihr müsst uns nicht suchen – wir finden Euch selber", schreibt der Chef der Nordkaukasus-Republik Tschetschenien weiter. "Oh, lange habt ihr nicht mehr. Besser, ihr ergebt euch und stellt euch neben uns, wie ich schon mehrmals vorgeschlagen habe, oder Euer Ende steht bevor."
Hohe Energiepreise: Habeck kündigt weiteres Entlastungspaket an
6.29 Uhr: Die Bundesregieung geht Entlastungen angesichts der steigenden Energiepreise an. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) kündigte ein neues Maßnahmenpaket an. So müsse es erstens bei Strom, Wärme und Mobilität Erleichterungen geben. "Gerade die hohen Heizkosten erdrücken zahlreiche Familien." Zweitens brauche es auch Energieeffizienz und Einsparungen, etwa eine Minderung des Verbrauchs beim Autofahren oder einen Austausch von Gasheizungen, sagte Habeck. Drittens seien weiter marktwirtschaftliche Impulse nötig, damit gelte: "Je effizienter, desto geringer die Kosten".
Ukraine-Krieg: Die Bilder des russischen Angriffs
Instagram nun ebenfalls in Russland blockiert
6.24 Uhr: Nach Facebook und Twitter ist nun auch das Online-Netzwerk Instagram in Russland blockiert. Die russische Medienaufsicht Roskomnadsor hatte die Sperre am Freitag erklärt. Sie verwies darauf, dass der Mutterkonzern Meta in der Ukraine Gewaltaufrufe gegen russische Truppen toleriert. Die Medienaufsicht wies die Bürger darauf hin, dass Russland eigene Internetplattformen habe, wie etwa die Facebook-Kopie VKontakte. Die Sperre solle aber auch die "psychische Gesundheit" der Bürger sicherstellen, indem sie vor Belästigungen und Beleidigungen im Internet geschützt würden.
Stromversorgung an Akw Tschernobyl läuft wieder
6.08 Uhr: Das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist ukrainischen Angaben zufolge wieder vollständig an die Stromversorgung angeschlossen. "Heute ist es unseren Atomwissenschaftlern und Elektrikern (...) gelungen, die Stromversorgung des von den russischen Besatzern beschlagnahmten Kernkraftwerks Tschernobyl wiederherzustellen", teilte der ukrainische Betreiber Enerhoatom mit. Damit liefen die Kühlsysteme des Lagers für abgebrannten Kernbrennstoff nun wieder normal und nicht länger nur über eine Notstromversorgung. Das von russischen Einheiten besetzte Atomkraftwerk Tschernobyl war am vergangenen Mittwoch von der Stromversorgung abgeschnitten worden.
Gesundheitsminister: Bereits sieben Krankenhäuser irreparabel zerstört
5.48 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs wurden in der Ukraine nach Angaben aus Kiew sieben Krankenhäuser irreparabel zerstört. Die Kliniken müssten nach russischem Beschuss ganz neu aufgebaut werden, sagte Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko. Mehr als 100 weitere Gesundheitseinrichtungen seien beschädigt worden. Für besonderes Entsetzen hatte vor einigen Tagen ein russischer Angriff auf eine Geburtsklinik in der Hafenstadt Mariupol gesorgt. Moskau behauptete, das Gebäude sei von ukrainischen Kämpfern genutzt worden. Von ukrainischer wie auch von UN-Seite jedoch hieß es, dass es sich um eine funktionierende Geburtsklinik gehandelt habe.
Ukraine rechnet mit weiteren russischen Militäroffensiven
4.21 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereiten russische Truppen im Land mehrere Offensiven vor. Dafür versuchten die Einheiten, sich an bisher von ihnen eingenommenen Punkten festzusetzen, Nachschub zu sichern und sich neu zu gruppieren, hieß es in einem in der Nacht zu Montag auf Facebook veröffentlichten Bericht. Sobald dies geschehen sei, erwarte man neue Angriffe etwa auf die Städte Charkiw im Osten, Sumy im Nordosten oder auch den Kiewer Vorort Browari.
Im Gebiet Luhansk im Osten des Landes konzentriere sich Russland vor allem auf den Vormarsch in Richtung Sjewjerodonetsk. Moskau hatte am Sonntag mitgeteilt, dass Kämpfer der prorussischen Separatisten den östlichen und südlichen Teil der Stadt mit 100.000 Einwohnern blockiert hätten. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.
Selenskyj fordert erneut Flugverbotszone
4.13 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief den Westen erneut auf, den Luftraum über der Ukraine zu schließen. "Wenn Sie das nicht tun, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf Ihre Gebiete fallen", sagte er in einer Videoansprache. Die Nato lehnt eine Flugverbotszone ab, um nicht in einen direkten Konflikt mit Russland verwickelt zu werden. Die Ukraine gehe durch die schwerste Bewährungsprobe ihrer Geschichte, sagte Selenskyj. Russische Raketen und Bomben hätten am Sonntag vom Westen bis zum Osten das Land getroffen. Beim Angriff auf einen Truppenübungsplatz an der Grenze zu Polen wurden 35 Menschen getötet und 134 verletzt. Selenskyj versuchte, den Bürgern Mut zuzusprechen. "Wir werden alle dunklen Tage überleben, weil wir zusammenhalten."
News zum Ukraine-Krieg vom 13. März: Rotes Kreuz – Mariupol braucht dringend Feuerpause
23.00 Uhr: Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat vor einer humanitären Katastrophe im von russischen Truppen belagerten Mariupol im Süden der Ukraine gewarnt. Die Bewohner der Hafenstadt müssten seit Wochen einen Alptraum zwischen Leben und Tod aushalten, erklärte der Präsident der in Genf ansässigen Hilfsorganisation, Peter Maurer. Leichen von Zivilisten und Kämpfern seien noch immer unter Schutt eingeschlossen oder lägen im Freien auf dem Boden. Lebensverändernde Verletzungen und chronische, lähmende Krankheiten blieben unbehandelt.
Hunderttausende Bewohner Mariupols hätten mit extremen Engpässen bei Grundlegendem wie Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten zu kämpfen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz rief die Konfliktparteien zur Einigung auf Bedingungen für eine Feuerpause und Fluchtrouten für Zivilisten auf. Es müsse sichergestellt werden, dass ein solcher Deal auch eingehalten werde.
Kuleba und Blinken beraten weitere Hilfe der USA
22.45 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte, er habe mit seinem US-Kollegen Antony Blinken gesprochen und über weitere Unterstützung der USA für die Ukraine gesprochen.
"Wir sind uns beide einig, dass mehr getan werden muss, um die russische Aggression zu stoppen und Russland für seine Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen", schrieb Kuleba auf Twitter und fügte hinzu, dass er den USA für ihre Unterstützung dankbar sei.
Russland hat China um militärische Ausrüstung gebeten
22.38 Uhr: Russland hat Medienberichten zufolge seit seiner Invasion in der Ukraine am 24. Februar China um militärische Ausrüstung gebeten. Das berichten die "Financial Times" und die "Washington Post" unter Berufung auf US-Beamte. Die "Washington Post" schreibt, die Beamten hätten weder etwas über die Art der angeforderten Waffen noch über die Reaktion Chinas gesagt.
Ukraine-Konflikt: Schröder will offenbar weiter vermitteln
22.32 Uhr: Altbundeskanzler Gerhard Schröder reiste nach Moskau, um persönlich mit Wladimir Putin über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine zu sprechen. Nun berichtet die "Süddeutsche Zeitung", dass Schröder "angeblich" plane, seine Vermittlungsbemühungen fortzusetzen. Inzwischen soll Schröder wieder aus Russland abgereist sein. Eine Bestätigung der Berichte blieb aus, auch die Bundesregierung schwieg dazu.
Selenskyj fordert Software-Riesen auf, Support für Russland einzustellen
21.44 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Software-Riesen auf, ihren Support für Russland einzustellen. "Ihr seid entweder für Frieden, oder ihr unterstützt den blutigen russischen Aggressor dabei, ukrainische Kinder und Frauen umzubringen", twitterte er in Richtung Microsoft, SAP und Oracle.
BKA ermittelt wegen Hackerangriff auf Rosneft
21.25 Uhr: Aktivistinnen und Aktivisten der Hacker-Gruppierung Anonymous haben den Energiekonzern Rosneft Deutschland angegriffen und dabei nach eigenen Angaben 20 Terabyte Daten erbeutet. Nach Informationen von "Spiegel" hat die Staatsanwaltschaft Berlin wegen des Hackerangriffs ein Verfahren eingeleitet und das Bundeskriminalamt (BKA) mit den weiteren Ermittlungen beauftragt.
Ukraine startet Gegenoffensive in zwei Regionen
20.34 Uhr: Das ukrainische Militär hat mitgeteilt, Gegenangriffe gegen russische Truppen in zwei Regionen starten zu wollen. Wie das Innenministerium mitteilte, seien die Gegenangriffe in der südlichen Region Mykolajiw und der östlichen Region Charkiw geplant. Am Samstag hatte es Berichte über russische Angriffe auf Krankenhäuser in Mykolajiw gegeben.
Mehr als 800 Festnahmen bei Protesten gegen Ukraine-Einsatz in Russland
19.14 Uhr: Bei landesweiten Demonstrationen in Russland gegen den "Militäreinsatz" Moskaus in der Ukraine sind nach Angaben von Aktivisten am Sonntag mehr als 800 Menschen festgenommen worden. Die Polizei habe in 37 Städten 817 Demonstranten in Gewahrsam genommen, teilte die Bürgerrechtsplattform OWD-Info am Sonntag mit. Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten einige brutale Festnahmen in Moskau und St. Petersburg. Auch mehrere Journalisten wurden in Gewahrsam genommen.
In Moskau widersetzten sich einige Dutzend Menschen dem Demonstrationsverbot und versammelten sich auf einem Platz nahe des Kremls. Laut einem AFP-Korrespondenten nahm die Polizei mindestens hundert Demonstranten sowie einen Journalisten mit. Eine junge Frau rief "Frieden für die Welt", während sie von zwei Polizisten weggetragen wurde. Unter den Festgenommenen in Russlands zweitgrößter Stadt St. Petersburg waren laut einem AFP-Reporter mehrere Journalisten.
Die Helme einiger Polizisten in Moskau waren mit einem in den russischen Nationalfarben gehaltenen "Z" beschriftet, wie der AFP-Reporter aus Moskau berichtete. Der Buchstabe hat sich zum Symbol von Befürwortern des "militärischen Sondereinsatzes" Russlands in der Ukraine entwickelt. Russische Panzer und andere Fahrzeuge in d
Laut OWD-Info gab es seit dem 24. Februar in Russland mehr als 14.800 Festnahmen im Zuge von Kundgebungen gegen den Konflikt mit der Ukraine. Allein am Sonntag vergangener Wochen waren demnach landesweit mehr als 5000 Demonstranten festgenommen worden. Protestteilnehmern drohen in Russland Geld- und Haftstrafen.
Evakuierung aus ukrainischer Stadt Mariupol erneut gescheitert
18.55 Uhr: In der Südukraine ist nach Angaben aus Kiew erneut ein Versuch gescheitert, Menschen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol in Sicherheit zu bringen. WEs ist nicht gelungen, Mariupol zu erreichen“, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Sonntag dem Portal „strana.newsW. Der Konvoi sei in der Stadt Berdjansk geblieben, weil es Luftangriffe auf Mariupol gegeben habe. WAber morgen früh versuchen wir es nochmalW, kündigte Wereschtschuk an.
Bisher war noch kein Versuch erfolgreich, Hilfsgüter in die umkämpfte Stadt am Asowschen Meer zu transportieren und Einwohner herauszuholen. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld daran.
Russland wirft Ukraine Massenmord an Zivilisten vor
18.26 Uhr: Russland und die mit Moskau verbündeten Separatisten haben der ukrainischen Armee schwere Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung vorgeworfen. Einheiten der selbst ernannten "Volksrepublik" Luhansk entdeckten nach eigenen Angaben bei ihrem Vormarsch ein Massengrab. Sie beschuldigten ukrainische Truppen, Zivilisten als Schutzschilder missbraucht und diejenigen getötet zu haben, die sich widersetzten.
Seit langem wirft der Kreml der Ukraine einen "Genozid" an der russischen Minderheit im Donbass vor. Präsident Wladimir Putin begründete den Angriff auf die Ukraine auch mit dem Schutz dieser Menschen. Für die russischen Vorwürfe gibt es keine Belege.
Die Ukraine wirft ihrerseits russischen Truppen schwere Kriegsverbrechen vor. Die Einheiten plünderten und gingen mit Gewalt gegen Zivilisten vor, zahlreiche Luftangriffe richteten sich gegen Wohngebäude. Kommentar: Putins irrer Krieg – Wie lange noch und zu welchem Preis?
**Die Quelle dieser Nachricht sind die Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Ukraine: Stromversorgung an ehemaligem AKW Tschernobyl läuft wieder
18.13 Uhr: Das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist ukrainischen Angaben zufolge wieder vollständig an die Stromversorgung angeschlossen. "Heute ist es unseren Atomwissenschaftlern und Elektrikern (...) gelungen, die Stromversorgung des von den russischen Besatzern beschlagnahmten Kernkraftwerks Tschernobyl wiederherzustellen", teilte der ukrainische Betreiber Enerhoatom am Sonntagabend auf Telegram mit. Damit liefen die Kühlsysteme des Lagers für abgebrannten Kernbrennstoff nun wieder normal und nicht länger nur über eine Notstromversorgung.
Das von russischen Einheiten besetzte Atomkraftwerk Tschernobyl war am vergangenen Mittwoch von der Stromversorgung abgeschnitten worden.
Russland: Bis zu 180 ausländische "Söldner" nahe Lwiw getötet
17.21 Uhr: Bei den russischen Angriffen auf einen Truppenübungsplatz nahe der ukrainischen Grenze zu Polen sind nach Angaben aus Moskau zahlreiche ausländische Kämpfer getötet worden. Die russischen Streitkräfte hätten "bis zu 180 ausländische Söldner" sowie eine große Menge aus dem Ausland gelieferter Waffen "zerstört", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag der Agentur Tass zufolge mit. "Die Vernichtung der auf das Territorium der Ukraine eingereisten ausländischen Söldner wird fortgesetzt", sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
IWF hält Zahlungsausfall Russlands für "nicht mehr unwahrscheinlich"
17.11 Uhr: Angesichts der weitgehend blockierten Moskauer Devisenreserven ist ein Zahlungsausfall Russlands in Bezug auf seine Schulden im Ausland nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) "nicht mehr unwahrscheinlich". Wegen der infolge des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen drohe Russland eine "tiefe Rezession", warnte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Sonntag im Gespräch mit dem TV-Sender CBS. Die Abwertung der Landeswährung, des Rubels, habe schon jetzt dazu geführt, dass die Kaufkraft der Menschen in Russland "bedeutend geschrumpft" sei.
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Ukraine-Krise: Jetzt im Krieg noch Aktien und Gold kaufen?
17.00 Uhr: Die Finanzmärkte befinden sich im Bann des Ukraine-Konflikts. Nach einem jahrelangen Aufwärtstrend erwarten Aktien-Anleger jetzt schwierige Zeiten. Die Mischung aus Krieg, steigender Inflation, Sanktionen und wirtschaftlichen Problemen verändern die Ausgangslage grundlegend. Wie sollte man darauf reagieren? Unsere Redaktion sprach mit Experten und beantwortet die wichtigsten Fragen zu Aktien, Rohstoffen und Gold in Kriegszeiten.
2187 Zivilisten in Mariupol getötet, so ukrainische Behörden
16.55 Uhr: In der belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol sind ukrainischen Angaben zufolge bisher weit mehr als 2000 Zivilisten getötet worden. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar seien 2187 Menschen ums Leben gekommen, teilte der Stadtrat am Sonntag mit. Allein in den vergangenen 24 Stunden habe es 22 Luftangriffe auf die umkämpfte Stadt am Asowschen Meer gegeben, bei denen etwa 100 Bomben abgeworfen worden seien.
Die Angreifer würden absichtlich Wohngebäude attackieren, sie zerstörten Kinderkrankenhäuser wie auch die Infrastruktur. Russland hingegen beharrt darauf, lediglich militärische Ziele anzugreifen.
Wolodymyr Selenskyj besucht Verwundete
16.52: Präsident Selenskyj hat ein Krankenhaus besucht, um verwundete ukrainische Soldaten zu treffen und ihnen staatliche Ehrungen zu verleihen. Ein Video bei Twitter zeigt Wolodymyr Selenskyj während seines Besuchs. Er unterhält sich mit Ärzten und den verletzten Soldaten und macht Fotos mit ihnen. Außerdem verleiht er Ehrungen an die Soldaten. Auch eine Krankenschwester erhält einen Orden.
Russische Truppen sollen ukrainischen Ort mit Phosphorbomben angegriffen haben
16.50 Uhr: Russische Truppen sollen bei einem Angriff im Osten des Landes nach Angaben eines örtlichen Polizeivertreters Phosphorbomben eingesetzt haben. Die Ortschaft Popasna rund hundert Kilometer westlich von Luhansk sei in der Nacht von der russischen Armee angegriffen worden, schrieb Polizeichef Oleksij Bilotschyzky in der Nacht zum Sonntag im Online-Netzwerk Facebook. Dabei seien auch Phosphorbomben eingesetzt worden. Es gebe "unbeschreibliches Leid und Brände". Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden.
Klitschko-Brüder wollen Kiew weiterhin verteidigen
15.51 Uhr: Russische Truppen versuchen, die ukrainische Hauptstadt zu erstürmen. Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, beschreibt in einem Interview mit CNN den Kampf um die Stadt. "Wir hören rund um die Uhr Bombenalarm." Doch man sei bereit zu kämpfen und die Stadt zu verteidigen. Sein Bruder Wladimir unterstreicht: "Das ganze Land ist hochmotiviert, die russische Aggression und den Krieg zu stoppen." Nichts könne den Willen der Ukrainerinnen und Ukrainer brechen.
Die Klitschko-Brüder, die in Deutschland als Profiboxer bekannt wurden, hätten weiterhin nicht vor, die Ukraine zu verlassen. Wladimir Klitschko: "Das ist unser Zuhause und wir werden das Land bis zum letzten Blutstropfen verteidigen."
Tausende protestieren in Cherson gegen russische Besatzer
15.38 Uhr: Russische Soldaten haben bei einer friedlichen Demonstration von Bewohnern im ukrainischen Cherson offenbar Warnschüsse abgefeuert. Die Soldaten hätten eine Salve als "Warnung" abgegeben, berichtete der Sender Suspilne Cherson am Sonntag. Die südukrainische Großstadt wird seit Anfang März von der russischen Armee kontrolliert. Die ukrainische Regierung wirft Russland vor, ein gefälschtes Referendum zur Gründung einer "Volksrepublik" in der Stadt zu organisieren.
An dem Protest auf dem zentralen Freiheitsplatz in Cherson beteiligten sich tausende Menschen. Sie schwenkten ukrainische Flaggen und riefen "Cherson gehört der Ukraine" und "Ruhm der Ukraine". Als die Protest-Teilnehmer an einer Kolonne russischer Armeefahrzeuge vorbeiliefen, riefen einige Demonstranten auf Russisch "Faschisten" und "Geht nach Hause".
Rund 125.000 Menschen demonstrieren bundesweit gegen Krieg
15.31 Uhr: Auf Großdemonstrationen haben am Sonntag erneut zehntausende Menschen in mehreren deutschen Städten für Solidarität mit der Ukraine und für Frieden demonstriert. Nach Angaben des Bündnisses "Stoppt den Krieg" nahmen insgesamt rund 125.000 Menschen an Demonstrationen in Berlin, Frankfurt am Main, Leipzig, Stuttgart und Hamburg teil. Dazu aufgerufen hatten mehr als 40 Friedens-, Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen sowie Gewerkschaften und Kirchen.
Viele Demonstrierende trugen gelb-blaue Schilder in den Farben der ukrainischen Nationalflagge mit Aufschriften wie "No war", "Stop war - Stop Putin" oder "Help Ukraine". Zahlreiche Menschen hatten sich auch gelb-blau gekleidet oder hielten gelbe und blaue Luftballons in der Hand.
Was besprach Schröder mit seinem Freund Putin?
14.30 Uhr: Der Ex-Kanzler auf Geheimbesuch bei Wladimir Putin. Lesen Sie hier: Hat Schröder seinem Freund ins Gewissen geredet oder wollte er nur sein Lebenswerk retten?
Ehemaliger "New York Times"-Journalist bei Kiew getötet
14.26 Uhr: Der amerikanische Regisseur und Filmemacher Brent Renaud ist in der Stadt Irpin bei Kiew von russischen Truppen getötet worden. Andriy Nebytov, der Chef der Polizei Kiew, bestätigte den tödlichen Angriff auf Renauds Auto, in dem noch ein weiterer Journalist saß.
Renauds Kollege wurde bei dem Angriff verletzt und in das Okhmatdyt-Krankenhaus in Kiew gebracht, wo er operiert wurde. Er meldete sich von dort mit einem kurzen Video aus dem Krankenhaus, in dem er den Angriff schilderte. Renaud und er seien von einem Fahrer über eine Brücke gebracht worden, als sie aus einem russischen Checkpoint beschossen wurden.
Renaud war mit einem Presseabzeichen der "New York Times" unterwegs. In einem Statement auf Twitter beklagte die Zeitung den Tod des 51-Jährigen. Gleichzeitig heißt es in der Mitteilung, dass Renaud nicht für die "New York Times" im Einsatz war. Er habe zwar früher für sie gearbeitet, sei in der Ukraine aber mit einem Presseabzeichen unterwegs gewesen, dass er vor Jahren für einen anderen Einsatz bekommen habe. Warum Renaud trotzdem das Abzeichen der "New York Times" trug, ist nicht bekannt.
Luftschläge zerstören Teile eines historischen Klosters
14.33 Uhr: In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben russische Bomben Teile des Klosters Swjatohirsk in der Oblast Donezk zerstört. Bei dem Angriff wurden einem Bericht des ukrainischen Parlaments zufolge 33 Menschen verletzt, drei von ihnen schwer. Tote soll es demnach nicht gegeben haben.
Zum Zeitpunkt des Angriffs sollen sich 520 Geflüchtete in dem Kloster aufgehalten haben, darunter 200 Kinder. Alle Geflüchteten und Mönche sollen vor dem Angriff in den Klosterkeller evakuiert worden sein, weshalb es nur so wenig Verletzte gab.
Das Kloster Swjatohirsk ist eines von drei Klöstern in der Ukraine, dass den Ehrentitel "Lawra" trägt und gehört damit zu den heiligsten Orten der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Seine erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1526.
Türkei bittet Russland um Hilfe bei Evakuierung ihrer Staatsbürger aus Mariupol
13.37 Uhr: Die türkische Regierung hat Russland um Hilfe bei der Evakuierung ihrer Staatsbürger aus der von russischen Truppen belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol gebeten. "Wir haben Busse in die Region geschickt, aber diese kommen nicht in die Stadt", sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Sonntag. Deshalb habe Ankara am Samstag in einem Telefonat mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow um Unterstützung gebeten.
67 Menschen in Massengrab bei Kiew beigesetzt
13.23 Uhr: Nach heftigen Kämpfen mit russischen Truppen sind in der ukrainischen Stadt Butscha bei Kiew 67 Zivilisten in einem Massengrab beigesetzt worden. Die Nachrichtenagentur Unian veröffentlichte am Sonntag ein entsprechendes Video. Zu sehen ist darin, wie Leichen in schwarzen Plastiksäcken von einem Lastwagen in eine ausgehobene Grube gelegt werden. Im Hintergrund ist eine Kirche zu sehen. Ukrainische Medien zitierten einen Arzt, wonach nicht alle Leichen identifiziert worden seien. In der nordwestlich von Kiew gelegenen Stadt waren Berichten zufolge Wohnhäuser durch Beschuss zerstört worden.
Ein Video von einem Massengrab in der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine hatte zuvor weltweit für Schlagzeilen gesorgt und einmal mehr das Leid von Zivilisten in dem von Russland begonnenen Krieg vor Augen geführt. Die Vereinten Nationen hatten zuletzt den Tod von mehr als 570 getöteten Zivilisten dokumentiert. Die ukrainische Regierung geht aber von weitaus höheren Zahlen aus.
Erneut große Friedensdemonstration in Berlin gegen Russlands Krieg
12.54 Uhr: Erneut sind Tausende Menschen in Berlin bei einer großen Friedensdemonstration gegen den Krieg Russlands in der Ukraine auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich am Sonntagmittag auf dem Alexanderplatz und liefen Richtung Brandenburger Tor. Die Demonstration erhielt auch nach dem Start weiter großen Zulauf. Eine konkrete Teilnehmerzahl stand zunächst noch nicht fest.
Unter den Demonstranten waren junge wie alte Menschen, auch Familien mit Kindern beteiligten sich. Manche hatten Luftballons in blau und gelb, den Farben der Ukraine, dabei. Andere trugen selbstbeschriebene Transparente mit Aufschriften wie "Stop War", "Peace", "Wo bleibt die Impfung gegen Krieg" und Beschimpfungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. 550 Polizisten waren im Einsatz. Die Stimmung war friedlich, die allermeisten Teilnehmer trugen Corona-Masken.
Dutzende Tote nach Angriff nahe polnischer Grenze
12.19 Uhr: Russland hat bei seinem Krieg in der Ukraine erstmals auch einen folgenreichen Raketenangriff in unmittelbarer Nähe der polnischen Grenze verübt. Am Sonntagmorgen starben mindestens 35 Menschen bei der Attacke auf einen Truppenübungsplatz unweit der Stadt Lwiw. 134 weitere wurden nach ukrainischen Angaben verletzt.
Der Angriff bei Lwiw hat eine besondere Brisanz. In der Stadt sammeln sich viele Flüchtlinge. Der Übungsplatz Jaworiw ist nur rund 15 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. Auf ihm waren zumindest vor dem Krieg viele Nato-Ausbilder aktiv. Videos und Fotos zeigten schwere Zerstörungen. Gebietsgouverneur Maxym Kosyzkyj zufolge wurden mehr als 30 Raketen abgefeuert. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow forderte nach dem Angriff erneut eine Flugverbotszone über dem Land.
Behörden: Erneut Bürgermeister in Ukraine von Russen verschleppt
12.00 Uhr: In der Südukraine ist nach Behördenangaben erneut ein Bürgermeister von russischen Truppen verschleppt worden. "Kriegsverbrechen werden immer systematischer", schrieb der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Saporischschja, Olexander Staruch, am Sonntag bei Facebook. "Der Bürgermeister von Dniprorudne, Jewhenij Matwjejew, wurde entführt." Dniprorudne ist eine Kleinstadt mit knapp 20.000 Einwohner am Fluss Dnipro, der an dieser Stelle zum Kachowkaer Stausee gestaut ist.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Düsseldorfer Karnevalswagen mit Putin-Karikatur vor Brandenburger Tor
11.41 Uhr: Ein Karnevalswagen mit einem riesigen Pappmaché-Putin, der sich die Ukraine in den Rachen stopft, ist am Samstag durch Berlin zum Brandenburger Tor nahe der russischen Botschaft gefahren worden. Der gierige Wladimir Putin mit dem Spruch "Erstick dran!!!" stammt von dem Düsseldorfer Jacques Tilly, den Karnevalswagen entworfen und für den Düsseldorfer Rosenmontagsumzug gebaut hat. Der Wagen wurde nun von einer Privatinitiative nach Berlin gebracht. Am Sonntag soll er bei einer großen Friedensdemonstration gegen den Krieg Russlands in der Ukraine mitfahren.
Bus mit Flüchtlingen verunglückt in Italien
11.25 Uhr: Ein Bus mit 50 Flüchtlingen aus der Ukraine ist in Italien aus bisher noch ungeklärter Sache verunglückt. Der Bus sei auf der Strecke zwischen Bologna und San Marino umgekippt, meldete die Feuerwehr. Ersten Berichten zu Folge soll es ein Todesopfer geben.
Behörden: Neun Tote bei russischen Angriffen auf Großstadt Mykolajiw
11.16 Uhr: Bei russischen Angriffen auf die südukrainische Großstadt Mykolajiw sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden. "Neun Menschen starben infolge der Bombardierung durch die Arschlöcher", schrieb der Gouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, am Sonntag im Nachrichtendienst Telegram. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen. Die Stadt mit knapp 500.000 Einwohnern ist seit Tagen heftig umkämpft. Wenn russische Truppen es schaffen, Mykolajiw zu umgehen oder einzunehmen, stünde ihnen der Landweg in die wichtige südwestukrainische Hafenstadt Odessa offen.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Bürgerrechtler: Viele Festnahmen bei neuen Protesten in Russland
11.03 Uhr: Bei neuen Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern landesweit mehr als 60 Menschen festgenommen worden. Zu den Festnahmen sei es bei Protesten in 14 Städten gekommen, teilte die Organisation Owd-Info am Sonntagmittag mit. Es wurde damit gerechnet, dass diese Zahl im Laufe des Tages weiter steigt. Aktionen gab es demnach etwa in Wladiwostok im äußersten Osten Russlands und in Irkutsk am Baikalsee sowie in der sibirischen Stadt Tomsk.
Bilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Menschen von Polizisten mit Schutzhelmen und schwerer Ausrüstung weggezerrt wurden. Insgesamt wurden den Angaben von Owd-Info seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar mehr als 13.800 Menschen festgenommen.
Ukrainische Armee berichtet von heftigen Kämpfen bei Kiew
10.26 Uhr: Die Gefechte rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew gehen nach Angaben der ukrainischen Armee weiter. Es gebe heftige Kämpfe in Irpin und Makariw im Gebiet Kiew, teilte das Militär am Sonntagmorgen mit. Ähnlich sei die Lage auch in anderen Dörfern, die humanitäre Lage werde immer schlechter. Allein am Samstag wurden etwa aus Butscha, Irpin, Hostomel und Worsel nordwestlich von Kiew etwa 20.000 Menschen evakuiert. Die Rettung von Zivilisten sollte fortgesetzt werden.
Söder fordert Ministerpräsidentenkonferenz zu Ukraine-Flüchtlingen
10.12 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine Sonderkonferenz der Länderchefinnen und -chefs zur Unterbringung der Flüchtlinge aus der Ukraine gefordert. Bund und Länder müssten bei diesem Thema "wie bei Corona" eine enge Abstimmung suchen, sagte Söder der "Bild am Sonntag". "Wir brauchen eine organisierte Unterbringung in Deutschland", sagte er. Bund und Länder müssten einen Koordinierungsrat einrichten, und der Bund müsse die Kosten der Kommunen und der Länder übernehmen.
Söder warf der SPD-geführten Bundesregierung Überforderung beim Umgang mit den vielen Geflüchteten aus der Ukraine vor. "Das Bundesinnenministerium selbst wirkt überfordert und schaut nur zu, wie Länder und Kommunen vor Ort alles organisieren", sagte Söder. "Das führt zu einer Überlastung in einigen Städten und Ländern und damit zu einer unfairen Aufgabenverteilung."
Mehrere Tote bei Angriff nahe Lwiw
9.46 Uhr: Bei dem Angriff auf einen ukrainischen Stützpunkt bei Lwiw sind nach Angaben der Behörden neun Menschen getötet und weitere 57 verletzt worden. In dem von Russland angegriffenen Internationalen Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit hätten auch "ausländische Ausbilder" gearbeitet, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Sonntag im Onlinedienst Twitter. Der Militärübungsplatz liegt nur rund 20 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Russland setzt Statthalterin in erobertem Melitopol ein
9.17 Uhr: Erstmals hat Russland in einem eroberten Gebiet eine eigene Statthalterin eingesetzt. Die prorussische Abgeordnete Halyna Daniltschenko rief die Einwohner der südukrainischen Stadt Melitopol auf, sich "an die neue Realität" anzupassen. Zugleich verlangte sie, die Einwohner sollten nicht mehr gegen die russischen Besatzungstruppen demonstrieren.
"Trotz unserer Anstrengungen, gibt es noch immer Leute in der Stadt, die versuchen, die Situation zu destabilisieren und Euch zu extremistischen Handlungen auffordern", sagte Daniltschenko in einer Videobotschaft. Sie wolle ein "Komitee der Volksdeputierten" schaffen, das die Stadt mit knapp 150.000 Einwohnern leitet. Melitopols Bürgermeister Iwan Fedorow war zuvor nach Kiewer Angaben von russischen Kämpfern verschleppt worden. Präsident Selenskyj forderte Fedorows Freilassung, in der Stadt demonstrierten mehrere Hundert Einwohner für das gewählte Stadtoberhaupt.
Selenskyj drohte Statthalterin Daniltschenko mit dem Tod. Örtliche Medien bezeichneten die Abgeordnete am Sonntag in Anlehnung an die SS-Besatzungstruppen im Zweiten Weltkrieg als "Gauleiterin im Rock".
Lindner gegen Senkung der Mehrwertsteuer auf Diesel und Benzin
9.10 Uhr: Trotz der Rekordpreise an den Tankstellen lehnt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent für Diesel und Benzin weiterhin ab. „Wenn die Union eine so genannte Spritpreisbremse fordert, dann muss sie sagen, was sie im Haushalt kürzen will“, sagte Lindner der Zeitung "Tagesspiegel" (Sonntag). "Oder sie muss bekennen, dass sie dafür neue Schulden aufzunehmen bereit ist."
Lindner sagte weiter, der Fiskus werde durch die steigenden Spritpreise nicht reich. Wenn vom verfügbaren Einkommen eines Haushalts ein höherer Anteil für Sprit aufgewendet werde, komme es lediglich zu einer Verschiebung. "Die Menschen halten sich dann an anderer Stelle mit Konsum zurück."
440 Tonnen Lebensmittelspenden in Ukraine geliefert
9.08 Uhr: Über eine neu eingerichtete Koordinierungsstelle der Bundesregierung sind inzwischen mehr als 440 Tonnen gespendete Lebensmittel in die Ukraine gebracht worden. Seit Beginn der Initiative vor etwa einer Woche wurden dafür rund 20 Lkw-Ladungen mit fast 700 Paletten gefahren, wie aus Daten des Ernährungsministeriums hervorgeht. Geliefert werden demnach vor allem Grundnahrungsmittel, Wasser, Saft, Babynahrung und Konserven mit Fisch und Fleisch. Gespendet wurden die Produkte von mehreren deutschen Handels- und Lebensmittelunternehmen.
Die Hilfsgüter werden über Umschlagpunkte in Polen in die Ukraine transportiert und sollen dann von ukrainischen Behörden besonders in die stark vom Krieg betroffenen Städte Charkiw und Mariupol gebracht werden, wie es weiter hieß.
Ukrainisches Militär: Angriff auf Truppenübungsplatz bei Lwiw
8.02 Uhr: Das Gebiet um die westukrainische Metropole Lwiw ist zum ersten Mal seit Kriegsbeginn vor mehr als zwei Wochen von mehreren Explosionen erschüttert worden. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Sonntagmorgen von mehreren Detonationen. Einschläge gab es demnach aber nicht in der Stadt selbst. Es wurde Luftalarm ausgelöst. Die Menschen sollten in Notunterkünften bleiben.
Nach Angaben der regionalen Militärverwaltung in Lwiw schlugen acht Raketen im "Zentrum für Internationale Friedenssicherung und Sicherheit" nordwestlich von Lwiw ein. Dort befinden sich ein Militärausbildungszentrum und ein Truppenübungsplatz. Laut ukrainischem Fernsehen gab es keine Todesopfer. Nicht mitgeteilt wurde, ob die Raketen das Gelände getroffen haben. Lwiw ist Anlaufstelle von Hunderttausenden Ukrainern, die ihr Land wegen des russischen Angriffs in Richtung Europa verlassen wollen.
Erste Frau in der Ukraine erhält Heldentitel posthum
7.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erstmals in der Geschichte des Landes einer Frau den Titel "Heldin der Ukraine" posthum verliehen. Das teilte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zu Sonntag mit. Unteroffizierin und leitende Militärärztin Inna Derusowa habe seit Kriegsbeginn in der Stadt Ochtyrka im Gebiet Sumy gedient und unter Einsatz ihres Lebens zehn Militärangehörige gerettet, sagte Selenskyj. Gestorben sei sie durch russischen Artilleriebeschuss, als sie Verwundeten half. "Sie ist die erste Heldin der Ukraine, der dieser Titel posthum verliehen wird", so Selenskyj.
Selenskyj droht Kollaborateuren Russlands in der Ukraine
6.55 Uhr: Selenskyj droht möglichen Kollaborateuren Russlands in der Ukraine. Wer sich von Angeboten der russischen Besatzer in Versuchung geführt sehe, unterschreibe damit sein eigenes Urteil, sagte er in einer in der Nacht zu Sonntag veröffentlichten Videobotschaft. "Das Urteil lautet, mehr als 12.000 Besatzern zu folgen, die nicht rechtzeitig verstehen konnten, warum die Ukraine nicht angegriffen werden sollte.“ Zuletzt hieß es von ukrainischer Seite, dass mehr als 12.000 russische Soldaten in dem Krieg in der Ukraine getötet worden seien.
News zum Ukraine-Krieg vom 12. März: Wirtschaftsweise Schnitzer: "Aufschwung wird deutlich gedämpft sein"
22.00 Uhr: Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer rechnet mit gravierenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die deutsche Wirtschaft. "Insgesamt wird durch den Konflikt der Aufschwung in diesem Jahr deutlich gedämpft sein", sagte sie unserer Redaktion. "Durch die hohen Energiepreise ist in diesem Jahr nicht mit einem Rückgang der Inflation zu rechnen, wir ursprünglich erwartet worden war, stattdessen ist ein Anstieg wahrscheinlicher geworden." Die steigenden Importpreise für Gas, Öl und Kohle würden Unternehmen und Verbraucher "sehr belasten".
Die Münchner Ökonomin rief die Politik dazu auf, vor allem denjenigen zu helfen, die besonders bedürftig seien - etwa durch eine Einmalzahlung. "Eine Erhöhung der Pendlerpauschale oder eine Senkung der Mehrwertsteuer halte ich für weniger zielführend, weil sie auch die Besserverdienenden entlasten, auf Kosten der Allgemeinheit."
Moskau: Evakuierung von Mariupol erneut gescheitert
21.10 Uhr: In der von der russischen Armee belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine ist nach russischen Angaben am Samstag ein neuer Anlauf zur Evakuierung von Zivilisten gescheitert. 50 Busse hätten wegen Beschusses nicht abfahren können, sagte Generaloberst Michail Misinzew aus dem Verteidigungsministerium in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Mehrere orthodoxe Geistliche hätten sich bereiterklärt, die Bewohner beim Verlassen der belagerten Stadt zu begleiten.
Die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte, dass die Kolonne fünf Stunden an einem Kontrollpunkt festgehalten worden sei. Am Sonntag solle es einen weiteren Versuch geben. Russland beschuldigte dagegen ukrainische "Nationalisten“". Das ließ sich nicht überprüfen.
Russische Armee kreist Kiew immer weiter ein und verstärkt Angriffe in Südukraine
20.26 Uhr: Mit Angriffen von mehreren Seiten erhöht die russische Armee den Druck auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Nach Angaben des ukrainischen Präsidentenberaters Mychailo Podoljak befindet sich Kiew im "Belagerungszustand". Auch in anderen Städten wurden Wohngebiete attackiert. Unterdessen startete am Samstag ein Hilfskonvoi in Richtung der seit zwölf Tagen belagerten Hafenstadt Mariupol.
Vorstädte im Nordwesten Kiews werden seit Tagen von schweren Luftangriffen erschüttert. Inzwischen rücken russische Panzer zudem von Nordosten her immer rascher auf Kiew vor. AFP-Reporter berichteten am Samstag von dichten Rauchwolken über den nordöstlichen Vororten Kiews.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Kiew: Sieben Tote bei russischem Angriff auf Fluchtkorridor
20.06 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf Frauen und Kinder in einem Fluchtkorridor nahe Kiew sind nach ukrainischen Angaben sieben Menschen getötet worden. Unter den Opfern sei ein Kind, erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst am Samstag bei Facebook. Der Angriff auf den zwischen den Kriegsparteien vereinbarten "grünen" Korridor aus dem Dorf Peremoga habe sich am Freitag ereignet.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Selenskyj: Russland nun mit „grundlegend anderem Ansatz“ in Gesprächen
18.50 Uhr: Russland verfolgt nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei den Gesprächen über eine Beendigung des Krieges mittlerweile einen "grundlegend anderen Ansatz". Zunächst hätten die Vertreter Moskaus nur "Ultimaten gestellt", sagte Selenskyj am Samstag bei einer Pressekonferenz. Mittlerweile habe man "angefangen zu reden". Er sei "froh", ein "Signal aus Russland erhalten" zu haben.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Freitag gesagt: "Da sind gewisse positive Veränderungen, haben mir unsere Unterhändler berichtet." Die Verhandlungen würden "nun auf fast täglicher Basis geführt".
Russische Armee: 79 weitere Militäranlagen in Ukraine zerstört
18.36 Uhr: Die russische Armee hat bei Angriffen in der Ukraine am Samstag nach eigenen Angaben 79 Militäranlagen zerstört. Darunter seien vier Kommando- und Kontrollzentren der ukrainischen Streitkräfte gewesen, sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Angriffe seien zudem auf sechs Munitions- und Treibstoffdepots geflogen worden. Außerdem seien ein ukrainischer Kampfhubschrauber vom Typ Mi-24 und drei Drohnen abgeschossen worden. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Biden bewilligt weitere 200 Millionen Dollar Militärhilfe für Ukraine
18.12 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat die Freigabe von Waffenlieferungen und Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von 200 Millionen Dollar (182 Millionen Euro) angeordnet. Das teilte das Weiße Haus am Samstag mit. Biden hatte erst vor zwei Wochen - unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs - Soforthilfen über 350 Millionen Dollar für die ukrainischen Streitkräfte bewilligt.
Dem US-Verteidigungsministerium zufolge sind die damit bereitgestellten Waffen, darunter moderne Panzerabwehrlenkwaffen vom Typ Javelin, inzwischen bereits an die Ukraine geliefert worden.
Selenskyj will mit Putin in Jerusalem über Kriegsende verhandeln
17.41 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Jerusalem als möglichen Ort für Verhandlungen über ein Kriegsende mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen. "Heute ist es nicht konstruktiv, sich in Russland, in der Ukraine oder in Belarus zu treffen. Das sind nicht die Orte, an denen wir ein Verständnis für die Beendigung des Krieges finden können", sagte Selenskyj am Samstag vor Journalisten. "Ob ich finde, dass Israel so ein Land sein kann und dabei besonders Jerusalem? Ich finde ja."
Ein Sprecher von Israels Ministerpräsident Naftali Bennett in Jerusalem äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht.
Ukraine: Experten aus Russland sind am Kernkraftwerk Saporischschja
17.25 Uhr: In dem von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja sind nach Angaben aus Kiew Experten aus Russland eingetroffen. Elf Beschäftigte des russischen Staatskonzerns Rosatom hätten das AKW im Südosten der Ukraine erreicht, darunter seien zwei Ingenieure, teilte das staatliche Unternehmen Enerhoatom am Samstag in Kiew mit. Vertreter einer selbst ernannten militärisch-zivilen Verwaltung hätten erklärt, dass die Gruppe die Sicherheit der Anlage bewerten solle und auch für Reparaturarbeiten zuständig sei.
Rosatom bestätigte am Nachmittag, "dass eine Gruppe mehrerer russischer Experten" dem ukrainischen Fachpersonal "beratend zur Seite" stehe. Verwaltung und Betrieb lägen in der Hand der Ukraine. Das gelte auch für das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl. Russische und ukrainische Spezialisten tauschten sich regelmäßig aus.
Papst mit Tweet für Frieden: "In Gottes Namen, hört auf!"
17.01 Uhr: Papst Franziskus hat erneut das Ende des Krieges in der Ukraine gefordert und auf das Leid der Kinder hingewiesen. In einem Tweet schrieb das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag: "Nie wieder Krieg! Denkt vor allem an die Kinder, an diejenigen, denen die Hoffnung auf ein würdevolles Leben genommen wird: tote oder verletzte Kinder, Waisen; Kinder, die als Spielzeug Kriegsreste haben... In Gottes Namen, hört auf!"
Selenskyj: 1300 ukrainische Soldaten bislang getötet
16.35 Uhr: Seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine vor mehr als zwei Wochen sind etwa 1300 ukrainische Soldaten getötet worden. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag vor internationalen Journalisten. Die ukrainische Armee hatte sich bislang bei Angaben zu Verlusten in den eigenen Reihen bedeckt gehalten und lediglich die Zahl angeblich getöteter russischer Soldaten genannt. „Bei uns sind etwa 1300 Soldaten getötet worden und bei Russland mehr als 12.000“, sagte der Präsident. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Putin wirft Ukraine "eklatante Verstöße" gegen humanitäres Völkerrecht vor
16.08 Uhr: Russlands Staatschef Wladimir Putin hat der ukrainischen Armee "eklatante Verstöße" gegen das humanitäre Völkerrecht vorgeworfen. In einem Telefonat am Samstag habe Putin Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron über "die wahre Sachlage" in der Ukraine informiert, teilte der Kreml mit. Putin warf der ukrainischen Armee demnach "außergerichtliche Hinrichtungen von Dissidenten", "Geiselnahmen und die Nutzung von Zivilisten als Schutzschilde" vor.
Putin beschuldigte die ukrainischen Streitkräfte, schwere Waffen in der Nähe von Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten zu lagern. "Gleichzeitig stören nationalistische Bataillone die Einsätze zur Rettung der Bevölkerung und schüchtern Zivilisten während Evakuierungsversuchen ein", erklärte der Kreml. Scholz und Macron rief Putin demnach dazu auf, auf die Regierung in Kiew einzuwirken, um "diese kriminellen Aktivitäten" zu stoppen.
Bahn: 100.000 Geflüchtete werden kostenlose Weiterreise genutzt haben
15.25 Uhr: Rund 100.000 Geflüchtete aus der Ukraine werden an diesem Wochenende die kostenlose Weiterreise innerhalb Deutschlands und ins benachbarte Ausland genutzt haben - seit dem Start der Aktion am 1. März. Die Geflüchteten reisen demnach vor allem in deutsche Ballungsräume, wie zum Beispiel nach München, Berlin, Köln, Frankfurt am Main sowie Hamburg und Bremen, wie die Deutsche Bahn am Samstag mitteilte. Viele Geflüchtete nutzten das Ticket auch für die Weiterreise nach Frankreich, in die Schweiz und in die Niederlande.
Scholz und Macron fordern Putin in Telefonat zu Waffenstillstand auf
15.01 Uhr: In einem gemeinsamen Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der französische Präsident Emmanuel Macron einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Zudem hätten Scholz und Macron in dem 75-minütigen Telefonat am Samstag auf einen Einstieg in eine diplomatische Lösung des Konflikts gedrungen, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.
Das neuerliche Dreiergespräch sei Teil der andauernden internationalen Bemühungen, den Krieg in der Ukraine zu beenden, erklärte Hebestreit weiter. Über weitere Inhalte des Telefonats sei Stillschweigen vereinbart worden.
Ukrainische Armee: Separatisten erobern Stadtteile von Mariupol
13.47 Uhr: Die prorussischen Separatisten setzen mit Unterstützung russischer Truppen ihren Vormarsch in der eingeschlossenen ukrainischen Hafenstadt Mariupol nach Angaben aus Kiew fort. Der Feind habe östlich gelegene Randbezirke erobert, teilte das ukrainische Militär am Samstag mit. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium bereits die Einnahme mehrerer Stadtteile gemeldet. Mariupol am Asowschen Meer mit 400.000 Einwohnern wird seit Tagen belagert. Die humanitäre Lage spitzt sich dramatisch zu.
Die umkämpfte Kleinstadt Isjum im Gebiet Charkiw an der Grenze zum Donezker Gebiet soll laut ukrainischen Angaben bereits etwa zur Hälfte unter russischer Kontrolle stehen. Der Feind habe sich im nördlichen Teil der Stadt verschanzt. Das ließ sich nicht überprüfen.
Rund um die eroberte Stadt Wolnowacha im Donbass versuchten die russischen Truppen laut Kiewer Angaben, eine Offensive zu starten. Harte Kämpfe habe es zudem um die Ortschaft Rubischne im Luhansker Gebiet in der Ostukraine gegeben.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Telefonat zwischen Scholz, Macron und Putin
13.40 Uhr: In einer gemeinsamen Telefonkonferenz wollen Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der russische Präsident Wladimir Putin erneut über die Lage in der Ukraine beraten. Das Gespräch habe bereits begonnen, wie der Élysée-Palast mitteilte.
Russland droht mit Angriffen auf Waffenlieferungen
13.27 Uhr: Russland hat mit Angriffen auf westliche Waffenlieferungen in der Ukraine gedroht. Der stellvertretende Außenminister Russlands, Sergej Rjabkow, betonte, seine Regierung habe die USA bereits vor dem "orchestrierten Hereinpumpen von Waffen durch eine Reihe von Staaten" als "gefährlichen Schritt" gewarnt. Solche Konvois seien für das russische Militär "legitime Ziele".
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben mehrere Länder dem Land Waffen geliefert, darunter auch Deutschland. Die EU hatte bereits kurz nach der Invasion Militärhilfe im Umfang von 500 Millionen Euro für die Ukraine beschlossen und prüft eine Verdopplung der Summe.
Habeck will russische Kohle bis Herbst ersetzen
13.22 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will Deutschland bis zum Herbst unabhängig von russischer Kohle machen. Bis Ende des Jahres solle die Bundesrepublik weitgehend unabhängig von russischem Öl werden. "Jeden Tag, ja faktisch jede Stunde verabschieden wir uns ein Stück weit von russischen Importen", sagte Habeck der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Beim Thema Gas sei der Ausstieg jedoch komplizierter, weil Deutschland nicht über eigene Importkapazitäten für Flüssiggas verfüge. Diese würden nun mit Hochdruck geschaffen. Ein sofortiges Embargo russischen Erdgases drohe Versorgungsengpässe im nächsten Winter nach sich zu ziehen, ebenso Wirtschaftseinbrüche und eine hohe Inflation. Hunderttausende Menschen könnten ihre Arbeit verlieren und für viele würden der Weg zur Arbeit, Heizen und Strom kaum mehr bezahlbar.
Laut Selenskyj schickt Russland weitere Truppen
12.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der russischen Regierung vorgeworfen, weitere Truppen in die Ukraine zu entsenden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Daher könne die Ukraine in ihrem Kampf nicht nachlassen. Gleichzeitig betonte Selenskyj demnach, das russische Militär habe die größten Verluste der vergangenen Jahrzehnte hinnehmen müssen.
Belarus bestätigt: Keine Beteiligung an Kämpfen
12.28 Uhr: Der belarusische Generalstabschef Viktor Gulewitsch hat Angaben der Ukraine bestätigt, dass sich Belarus nicht an der russischen Invasion beteiligen werde. Zwar entsende Belarus taktische Kampfgruppen an die eigene Landesgrenze, doch nur, um dort stationierte Truppen abzulösen. "Ich möchte betonen, dass der Truppentransfer in keiner Weise mit einer Vorbereitung verbunden ist, insbesondere nicht mit der Teilnahme belarusischer Soldaten an der speziellen Militäroperation auf dem Territorium der Ukraine", so Gulewitsch.
Großbritannien: Russland will Kiew einkesseln
12.22 Uhr: Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes, versuchen russische Truppen die Hauptstadt Kiew weiter einzukesseln. Ein Großteil von Russlands Bodentruppen sei momentan etwa 25 Kilometer vom Zentrum der ukrainischen Hauptstadt entfernt. Eine große russische Militärkolonne nördlich von Kiew versuche, sich zu verteilen.
Es könnte sich auch um einen Versuch Russlands handeln, seine Verwundbarkeit gegenüber ukrainischen Gegenangriffen zu verringern, heißt es in dem Bericht des Geheimdienstes weiter.
Ukrainische Generalstaatsanwaltschaft: 79 Kinder getötet
11.57 Uhr: Seit dem Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine sind in dem Land durch Angriffe mindestens 79 Kinder getötet und mehr als 100 verletzt worden. Diese Zahlen nannte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft und warnte zugleich: "Diese Zahlen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da keine Möglichkeit besteht, die Orte des Beschusses zu inspizieren, an denen russische Streitkräfte aktive Feindseligkeiten durchführen."
Des Weiteren seien seit Kriegsbeginn landesweit mehr als 280 Lehranstalten beschädigt und neun völlig zerstört worden. 110 dieser Lehranstalten liegen demnach im ostukrainischen Gebiet Donezk. "Infolgedessen wurden sieben Millionen Kinder aufgrund aktiver Feindseligkeiten und der vorsätzlichen Zerstörung dieser Einrichtungen der Möglichkeit beraubt zu lernen", mahnte die Generalstaatsanwaltschaft.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Italien beschlagnahmt Oligarchen-Yacht
11.42 Uhr: Italien hat eine weitere Luxusjacht eines russischen Oligarchen beschlagnahmt. Es handelt sich laut Polizeiangaben um die 530 Millionen Euro teure "SY A" des Milliardärs Andrej Melnitschenko. Das Schiff sei im Hafen von Triest festgesetzt worden und gilt als weltweit größter Motorsegler in Privatbesitz.
Der Kohle- und Düngemittelmagnat Melnitschenko steht seit wenigen Tagen auf der Sanktionsliste der EU, zusammen mit 160 anderen russischen Oligarchen und Abgeordneten. Ihr Vermögen in der EU wird eingefroren und gegen sie werden Einreiseverbote verhängt.
Russland offenbar zu Gesprächen mit USA bereit
11.20 Uhr: Russland sei zur Wiederaufnahme von Gesprächen über Waffenkontrollen mit den USA bereit, wenn die US-Regierung darauf vorbereitet sei, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA den stellvertretenden Außenminister Sergej Ryabkow. Russland und die USA stünden in ständigem Kontakt. Doch aus Sicht des Kreml seien keine Zeichen erkennbar, dass die US-Regierung einen Dialog über die Ukraine fortsetzen wolle.
Kämpfe rund um Mariupol halten an
11.05 Uhr: Ukrainische Behörden in der Region Donezk berichten, dass rund um die Stadt Mariupol die Kämpfe andauern würden. Das erschwere die Einrichtung eines Fluchtkorridors für die dort lebende Bevölkerung.
Ukraine wirft Russland Bruc der Feuerpause vor
10.56 Uhr: Russland soll seine Angriffe auf Kiew trotz der für die Evakuierung der Hauptstadt vereinbarten Feuerpause weiter fortsetzen, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters ukrainische Behörden.
Ukraine rechnet mit neuer Welle von Angriffen
10.19 Uhr: Die Ukraine stellt sich auf eine neue Welle von Angriffen auf Kiew, Charkiw und Donbass-Gebiete ein, wie ein Berater des ukrainischen Präsidialstabschefs mitteilt. Allerdings gehe er nicht davon aus, dass sich Streitkräfte aus Belarus dem russischen Militär anschließen werden.
Russische Truppen nehmen Moschee unter Beschuss
10.18 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf das ukrainische Außenministerium berichtet, sollen russische Truppen eine Moschee in Mariupol unter Beschuss nehmen. In dem Gebäude sollen sich mehr als 80 Menschen aufhalten, darunter auch Kinder und türkische Staatsangehörige.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Polen: Fast 1,6 Millionen Menschen über Grenze geflüchtet
10.14 Uhr: Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine sind laut polnischem Grenzschutz fast 1,6 Millionen Menschen aus der Ukraine nach Polen geflüchtet. Seit Mitternacht seien 17.700 Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Damit habe sich die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Polen geflüchtet seien, auf etwa 1,59 Millionen Menschen erhöht.
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(fmg/dpa/AFP/epd)