Düsseldorf. Machtwechsel in NRW: Warum SPD-Landes-Chef Thomas Kutschaty ein Ampel-Bündnis aus SPD, FDP und Grüne für möglich hält.

Thomas Kutschaty, SPD-Chef in Nordrhein-Westfalen und Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl, sieht im Berliner-Ampel-Bündnis weiterhin auch ein Modell für NRW.

„Was in Berlin funktioniert, kann auch in NRW klappen. Aber wer weiß, vielleicht reicht es am Ende ja auch für ein Zweierbündnis“, sagte Kutschaty der „Rheinischen Post“.

Viele gemeinsame Themen: Kutschaty hält Ampel in NRW für möglich

Allerdings sollte man aus seiner Sicht zu solch einem frühen Zeitpunkt „noch nicht so viel über Koalitionen sprechen“. „Wir sind drei verschiedene Parteien“, fügte er hinzu. Schon bei früheren Ampel-Verhandlungen anderer Bundesländer hatte Kutschaty sich offen für ein solches Dreierbündnis auch in NRW gezeigt.

Im Interview hob er Schnittmengen mit beiden Parteien hervor: „Viele Themen, die wir gerade im Bund mit den Grünen und der FDP besprechen, spielen auch in NRW eine Rolle – und wir kommen in Berlin da gerade zu guten Ergebnissen.“

Etwa in der Bildungspolitik vertrete die NRW-FDP mit der Einführung eines Sozialindex und den Talentschulen in benachteiligten Vierteln sozialdemokratische Ansätze.

Kutschaty über Laschet-Regierung: „durchaus Schwachstellen"

Mit Blick auf die anstehende Wahl von Hendrik Wüst (CDU) zum nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten zeigte sich Kutschaty gespannt, ob Wüst auch das Kabinett umbilde.

Die vorangegangene Regierung unter Laschet habe „bei dem ein oder anderen Minister ja durchaus Schwachstellen“, so Kutschaty. Namen nannte er nicht. Von Wüst erwarte er nun als erstes eine Regierungserklärung zu seinen Plänen für NRW. Dabei müsse er auch seine Mannschaft vorstellen.