Berlin. Karin Prien würde lieber SPD als Hans-Georg Maaßen wählen. Der CDU-Bundestagskandidat fordert Konsequenzen für seine Parteifreundin.
Neuer Ärger für Armin Laschet – und das 19 Tage vor der Bundestagswahl: Im Streit um eine Äußerung bei "Markus Lanz" fordert CDU-Bundestagskandidat Hans-Georg Maaßen die Abberufung seiner Parteifreundin Karin Prien aus Laschets sogenanntem Zukunftsteam. Zur Begründung sagte der Ex-Verfassungsschutzchef "Bild", es sei zu befürchten, "dass sie für alle Kandidaten zu einer fortlaufenden Belastung wird".
Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Prien war am Dienstagabend zu Gast in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". Auf die Frage, wie sie es finde, dass Maaßen in Südthüringen von der CDU aufgestellt wurde, sagte Prien: "Das muss ich hinnehmen, auch wenn ich davon natürlich überhaupt nicht begeistert bin und mich frage, was Herr Maaßen eigentlich in der CDU sucht."
Maaßen: "Ich bin erschüttert über die Äußerung von Frau Prien"
Auf die Frage, ob sie Maaßen wählen würde, wenn sie in dessen Wahlkreis leben würde, sagte Prien: "Ich sag mal so, ich bin von Leistungssportlern immer wieder fasziniert." Maaßen tritt im Südthüringer Wahlkreis 196 auch gegen den früheren Biathlon-Bundestrainer Frank Ullrich (SPD) an.
Dazu sagte Maaßen jetzt: "Ich bin erschüttert über die Äußerung von Frau Prien, da sie als Mitglied des Kompetenzteams von Armin Laschet unserem Wahlkampf in der derzeit sehr schweren Situation massiv schadet". Laschet hatte sein "Zukunftsteam" Ende vergangener Woche vorgestellt. Auch interessant: Merz nennt in Interview Namen von "Zukunftsteam"-Mitglieder nicht
Neuer Ärger um Maaßen kommt für Laschet ungelegen
Maaßens Bundestagskandidatur hat in der CDU großen Unmut ausgelöst. Der frühere CDU-Generalsekretär und -Außenexperte Ruprecht Polenz schloss sich Priens Position auf Twitter an:
Innenminister Horst Seehofer (CSU) entließ den Verfassungsschutzchef 2018, nachdem sich dieser verharmlosend über rassistische Hetzjagden in Chemnitz geäußert hatte. Seitdem fällt Maaßen immer wieder mit rechtsextremen, antisemitischen und verschwörungsideologischen Äußerungen auf.
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Zuletzt irritierte Maaßen mit Kritik an ARD und ZDF – und brachte damit auch CDU-Chef Laschet in Bedrängnis. Der vermied es aber, Maaßen zu rügen oder ein Ausschlussverfahren einzuleiten. Die Hürden dafür seien sehr hoch, sagte Laschet bei "Brigitte Live". Für Laschet kommt der neue Ärger denkbar ungelegen: Der Höhenflug der SPD in den Umfragen setzt sich kurz vor der Wahl fort, während jetzt sogar die CSU in Bayern an Zuspruch verliert. (küp/dpa)