Dortmund. Frust ist programmiert: An mehreren NRW-Flughäfen gibt es Engpässe beim Sicherheitspersonal. Urlauber müssen lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Urlauber und Geschäftsleute müssen sich bei Flugreisen darauf einstellen, dass die Sicherheitskontrollen an vielen deutschen Airports vorerst ein Nadelöhr bleiben, das Zeit und Nerven kostet. In den vergangenen Wochen gab es bei den Kontrollen auf dem Weg zum Flieger an Airports wie Düsseldorf, Köln/Bonn und nicht zuletzt Dortmund immer wieder lange Schlangen und dichtes Gedränge. Größtes Ärgernis für Passagiere sind verpasste Maschinen, weil das Sicherheitspersonal in Spitzenzeiten nicht ausreichte.

„Wer schneller arbeitet, macht schneller Fehler“, erinnert Özay Tarim von der Gewerkschaft Verdi, dass es außer um Überlastungen der Beschäftigten um Flugsicherheit gehe, schließlich seien die Kontrollen auch zur Terrorabwehr gedacht.

Zuständig für die Sicherheitskontrollen ist an zwölf Flughäfen in Deutschland die Bundespolizei, die dem Bundesinnenminister untersteht. Bei den kleineren Flughäfen wie Dortmund oder Paderborn/Lippstadt ist es die Bezirksregierung Münster. Beide beauftragen private Sicherheitsfirmen mit einem Kontingent an Kontrollstunden, das die Behörden aufgrund der Flugpläne und Meldungen der Airlines über voraussichtlich verkaufte Tickets mehrere Wochen im Voraus prognostizieren. Wie sehr die Zahlen abweichen können zeigt Dortmund. Dort hoffte man offiziell, im Sommer wieder auf 250.000 Fluggäste zu kommen. Tatsächlich waren es in sechs Wochen NRW-Ferien mehr als 375.000 Passagiere. Die Bezirksregierung verweist vorsichtig darauf, dass die Prognosen „in den letzten Monaten wieder etwas verlässlicher geworden sind“.

Eine Gefährdung der Luftsicherheit durch überlastetes Kontrollpersonal sieht das Bundesinnenministerium als Dienstherr der Bundespolizei nicht. „An den Flughäfen im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei setzen die Sicherheitsdienstleister ausreichend Personal ein“, erklärte ein Ministeriumssprecher. Wartezeiten seien so vermieden worden. Zu den zwölf besagten Flughäfen gehören aber auch Köln/Bonn und Düsseldorf, wo es in den vergangenen Wochen enorme Schwierigkeiten gab, für die der Flughafen in Düsseldorf bereits um Entschuldigung bat.