Berlin. Kitas und Schulen waren lange geschlossen. Eine Impfempfehlung für Kinder gibt es nicht. Sie leiden weiter am meisten in der Pandemie.
Es entbehrt nicht einer gewissen Komik. Viele Schulen haben sich im vergangenen Schuljahr mit der Software „Teams“ von Microsoft beholfen, um digitalen Unterricht organisieren zu können. An der Bildung zeigte sich, wie weit wir von Angela Merkels „Neuland“ vor Corona entfernt waren.
Lehrende hatten keine Mail-Adressen, Schul-Homepages waren veraltet und wurden nur alle paar Monate aktualisiert. Es galt immer noch, wichtige Dinge hängen am Schwarzen Brett der Schule. Viele Schüler hatten zu Hause keinen Computer. All das scheint jetzt einigermaßen überwunden.
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Zweiter Corona-Herbst, erneutes Bildungschaos für Kinder?
Nun läuft es. Zumindest an den meisten Schulen. Doch das ist nun auch wieder nicht richtig. Datenschützer mahnen fehlende Sicherheitsstandards an. Microsoft entspreche als US-Unternehmen den deutschen Normen nicht, deshalb sollen die Schulen auf andere Systeme umsteigen.
Es droht das nächste Bildungschaos. Vor allem für die Kinder. Sie sind die wahren Verlierer der Pandemie. Für sie gibt es noch keine generelle Impfempfehlung, kaum Luftfilter in den Klassen und kein allgemeines E-Learning.
Sie erlebten vermehrt Gewalt zu Hause während des Lockdowns und den Abbruch sozialer Beziehungen – und als Folge der Corona-Zeit weisen sie einen erheblichen Lernrückstand auf.
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Kinder leiden unter der Pandemie – auch weil Verantwortung auf sie abgewälzt wird
Erst galten sie als die Superspreader. Diese Annahme konnte nicht belegt werden. Trotzdem wurden Schulen und Kitas vorsichtshalber geschlossen.
Weil man nun davor Angst hat, dass Delta und Lambda sich ihren Weg über die Kinder zu den Erwachsenen bahnen, wird Druck auf die Jugendlichen gemacht, sie sollten selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen. Das ist ziemlich bedrückend und schier einfallslos. Erwachsene und die Politik sollten Verantwortung übernehmen und sie nicht auf die Kinder abwälzen.
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