Düsseldorf. Nachdem gegen einen Testcenter-Betreiber wegen Betrugsverdachts ermittelt wird, meldete das Unternehmen weniger Tests. Hinweis auf den Betrug?
Bei einem Testcenter-Betreiber, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen Betrugsverdachts ermittelt, sind die gemeldeten Zahlen an Tests seit der Enthüllung der mutmaßlichen Praktiken „deutlich eingebrochen“, wie es in einem Bericht des Gesundheitsministeriums an den Landtag heißt. „Dies deutet durchaus auf ein tatsächlich illegales Vorgehen hin“, so das Ministerium. (Weitere Informationen)
Die Landesregierung beruft sich auf Zahlen der Kommunen, „die gerade die in den Medien erwähnten Teststellenbetreiber direkt genauer untersucht haben“. Ein ähnliches Absinken der Testzahlen habe es bei den landesweiten Testzahlen nicht gegeben - „so dass derzeit nicht davon auszugehen ist, dass eine große Anzahl von Teststellen bei den Zahlen vor der Medienberichterstattung in großem Umfang manipuliert hat (und dann durch die Medienberichterstattung „kalte Füße bekommen“ hatte)“.
Die ermittelnde Staatsanwaltschaft werde „seitens des Ministeriums umfassend unterstützt“, heißt es in dem Bericht an den Gesundheitsausschuss des Landtags.
Zwei Verantwortliche sitzen in Untersuchungshaft
Vor rund einer Woche hatte der Rechercheverbund aus WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung erstmals berichtet, dass Reporter an Testzentren eines Bochumer Betreibers wesentlich weniger Kunden gezählt hatten, als abgerechnet worden seien. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Zwei Firmenverantwortliche sitzen inzwischen in Untersuchungshaft (weitere Informationen). (dpa)