Essen. Kinderbetreuung in NRW wird laut einer Analyse in der Coronakrise vorwiegend von Frauen übernommen. Wie groß die Unterschiede zu Männern sind.

Kinderbetreuung ist in Nordrhein-Westfalen in Zeiten der Corona-Pandemie Frauensache. Das geht aus Daten der Barmer-Krankenkasse zur Auszahlung des Kinderkrankengelds in NRW hervor. Demnach haben Frauen in den ersten drei Monaten dieses Jahres die Zahlung 12.103 Mal erhalten, bei den Männern war das nur 4813 Mal der Fall. Im Rahmen der pandemiebedingten Betreuung haben Mütter die Leistung an 32.592 Tagen, Väter nur an 12.045 Tagen in Anspruch genommen.

„Die Auswertung zeigt, dass Frauen die Hauptlast in der Versorgung der Kinder tragen“, sagt Heiner Beckmann, Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW. Die Analyse zeige weiterhin, dass die Leistung in diesem Jahr mit 96.137 Kinderkrankengeldtagen deutlich öfter beansprucht wird als in den Vorjahren. Im gleichen Zeitraum vergangenen Jahres waren es 39.626, im Jahr 2019 38.116 Tage.

30 Tage im Jahr Anspruch auf Kinderkrankengeld

Die Krankenkasse geht davon aus, dass sich die Zahl in Zukunft noch weiter erhöht und die Unterstützung weiter stark nachgefragt wird. Jedes Elternteil kann in diesem Jahr für jedes Kind 30 Tage Kinderkrankengeld beantragen, Alleinerziehende 60 Tage pro Kind. Mit dieser seit Anfang des Jahres geltenden Regel sollen auch diejenigen die Leistung beziehen, die ihr Kind pandemiebedingt zu Hause betreuen müssen. (mv)