Berlin. Im März sollen alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland wieder zur Schule gehen. Das ist das ehrgeizige Ziel der Kultusminister.
- Wegen der Corona-Pandemie sind Schulen und Kitas noch immer teilweise geschlossen
- Die Kultusminister haben sich geeinigt: Noch im März sollen bundesweit alle Schülerinnen und Schüler in ihre Einrichtungen zurückkehren
- Wie genau die Regelungen in den einzelnen Ländern aussehen könnten, lesen Sie hier
Die Kultusminister haben sich dafür ausgesprochen, noch im März alle Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule gehen zu lassen. "Auch wenn es im Regelfall erst mal Wechselunterricht sein wird", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Jede Woche, die Schüler zur Schule gehen könnten, sei wichtig.
"Auch wenn wir durch die Virusmutation eine veränderte Situation haben, können wir nicht noch mal mehrere Wochen warten", sagte Ernst, die Bildungsministerin in Brandenburg ist. Die Schulschließungen hätten einen zu hohen sozialen Preis.
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Die KMK hatte schon zuvor gefordert, für weitere Öffnungen flächendeckend Tests an den Schulen vorzunehmen. Bund und Länder stimmten dieser Forderung für einen "sicheren Schulbetrieb und eine sichere Kinderbetreuung" auf ihrem Corona-Gipfel am Mittwoch zu.
Mittlere Altersstufen oft weiterhin im Heimunterricht
Nach wie vor sind Kinder und Eltern in besonderem Maße vom Lockdown betroffen. Zwar haben in den meisten Bundesländern Kitas wieder geöffnet und auch ein Teil der Schüler ist wieder in die Klassenzimmer zurückgekehrt. Doch längst nicht alle. Während vor allem Grundschüler und Jugendliche in Abschlussklassen wieder Präsenzunterricht haben, sind mittlere Altersstufen oft weiterhin im Heimunterricht.
Die Rückkehr in den Schulunterricht und in die Kita-Betreuung hatte in den Öffnungsdebatten der vergangenen Wochen daher stets hohe Priorität.
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Länder sollen weitere Lockerungen in Schulen selbst planen
Eine bundeseinheitliche Regelung zu weiteren Öffnungen wurde bei dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten jedoch nicht beschlossen.
Man habe festgestellt, dass die Bundesländer in eigener Verantwortung schrittweise eine weitere Rückkehr in den Präsenzunterricht planen könnten, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), nach der Bund-Länder-Runde.
"Wir werden dann sehen, wann die nächsten Jahrgangsstufen auch möglich sind", so Müller. Dies würden die Länder aufgrund ihrer jeweiligen Inzidenzlage beschließen.
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Corona-Gipfel: Selbsttests für Sicherheit im Unterricht
Im Beschluss vom Mittwoch wurde vereinbart, dass das Personal in Kitas und Schulen sowie alle Schülerinnen und Schüler das Angebot von mindestens einem kostenlosen Schnelltest pro Präsenzwoche erhalten. "Soweit möglich soll eine Bescheinigung über das Testergebnis erfolgen", heißt es weiter in dem Papier.
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Schulschließungen: Kultusminister warnen vor negativen Folgen
Zuvor hatte die Kultusministerkonferenz erneut auf die negativen Folgen der Schulschließungen für Kinder und Jugendliche verwiesen. Es bestehe die Sorge, dass die anhaltende Einschränkung des Schulbetriebs "die Bildungs- und Entwicklungschancen für Schülerinnen und Schüler sowie die soziale und mentale Situation für sie und ihre Familien nachhaltig negativ beeinflusst". In diesem Zusammenhang habe das Robert Koch-Institut erneut darauf hingewiesen, dass Schüler in der Pandemie eher nicht als "Motor" eine größere Rolle spielten.
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Hoch ansteckende Virus-Mutationen machen Lockerungen zum Risiko
Dennoch ist der Zeitpunkt für Öffnungen angesichts grassierender Virus-Mutationen zweifellos heikel. Denn hochansteckenden Corona-Varianten können sich natürlich auch unter Kindern und Jugendlichen ausbreiten, wenn diese im Unterricht zusammensitzen. Infizierte Schüler könnten dann zuhause ihre Familienangehörige anstecken.
Aus mehreren Bundesländern gibt es inzwischen Berichte über Ausbrüche in Kitas und an Schulen. Im hessischen Landkreis Groß-Gerau wurden nach einem Bericht der „Frankfurter Neuen Presse“ von Dienstag 49 Corona-Infektionen in einer Kita registriert.
19 Kinder, 13 Erzieher und 17 Angehörige seien positiv auf das Coronavirus getestet worden. In neun Fällen sei bei Labortests die britische Variante B.1.1.7 nachgewiesen worden. Thüringen meldete in der vergangenen Woche Corona-Infektionen an mindestens 56 Schulen und Kindergärten. Auch aus etlichen anderen Bundesländern werden zunehmend Fälle bekannt. (mit mja / dpa)
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