Düsseldorf. Illegale Autorennen haben im ersten Halbjahr 2020 zu 88 Unfällen geführt, berichtet das NRW-Innenministerium. Zwei Menschen kamen ums Leben.
Im ersten Halbjahr 2020 hat es nach vorläufigen Zahlen des NRW-Innenministeriums bereits 88 Unfälle nach illegalen Rennen gegeben. In zwei Fällen habe es Todesopfer gegeben, 24 mal Verletzte. Im vergangenen Jahr zählte die Polizei demnach 119 Unfälle, bei denen es ebenfalls zwei Tote und 66 Mal Verletzte gab.
In einem Bericht auf Antrag der SPD-Fraktion erläutert Innenminister Herbert Reul (CDU), dass es erst seit drei Jahren eine echte Statistik über illegale Rennen gebe. Das erklärt, warum 2015 und 2016 jeweils nur sieben Unfälle gezählt wurden - und die Zahl bereits im letzten Quartal 2017 auf 32 stieg. 2018 waren es demnach 70 Unfälle nach illegalen Rennen. Das Durchschnittsalter der Tatverdächtigen zwischen 2015 und 2020 habe bei 25 Jahren gelegen, so der Bericht des Innenministers.
„Wie kommen junge Männer an diese Sportwagen?“
Hartmut Ganzke, innenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, forderte angesichts der Zahlen „dringend mehr Informationen über die Hintergründe und Ursachen“. Er wolle auch wissen, ob es Wiederholungstäter gebe.
„Ein Problem könnte auch die sogenannte phänomenorientierte Autovermietung sein“, sagte Ganzke: „Wie kommen junge Männer an diese Sportwagen, mit denen sie durch unsere Innenstädte rasen? Wir dürfen uns nicht damit begnügen, die Geschwindigkeitsüberschreitung zu ahnden. Wir müssen uns auch fragen, woher das Geld für diese Autos kommt. Und dann müssen wir die Autos nach den Rennen auch beschlagnahmen.“ (dpa)