Düsseldorf. Jessica Rosenthal aus Bonn will Nachfolgerin von Kevin Kühnert als Juso-Bundesvorsitzende werden. Bisher war sie als Groko-Gegnerin bekannt.
Die Vorsitzende der nordrhein-westfälischen Jusos, Jessica Rosenthal, will Nachfolgerin von Kevin Kühnert als Bundeschefin der SPD-Jugendorganisation werden. „Ich werde beim Bundeskongress im November kandidieren“, sagte die 27 Jahre alte Lehrerin aus Bonn dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Es wäre für sie „eine große Ehre“, falls sie Kühnerts Arbeit fortsetzen dürfe.
Zugleich kündigte sie an, auch eine Bewerbung für den Bundestag ins Auge zu fassen. Die SPD müsse sich bei der kommenden Bundestagswahl für die junge Zielgruppe personell gut aufstellen, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Freitag). „Mein Anspruch ist es natürlich, mit gutem Beispiel voranzugehen, daher kann ich mir prinzipiell eine Kandidatur bei der nächsten Bundestagswahl vorstellen.“ Dies werde in den nächsten Monaten in der Bonner SPD geklärt.
Nachfolge von Kevin Kühnert - bis jetzt nur eine Kandidatin
In dem „Spiegel“-Interview erklärte sie auch: „Ich bin Jungsozialistin. Bei mir gibt es keinen Etikettenschwindel. Ich will den Kapitalismus, der auf Ausbeutung beruht, überwinden.“ Der Deutschen Presse-Agentur teilte sie am Donnerstag dazu mit: „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir ein anderes Wirtschaftssystem entwickeln können, das die Interessen der Menschen und der Natur in den Mittelpunkt stellt.“ Damit sei aber keine Hinwendung zur sozialistischen Planwirtschaft gemeint.
SPD-Vize Kevin Kühnert hatte Anfang der Woche angekündigt, das Amt des Juso-Vorsitzenden im Herbst niederzulegen und im Berliner Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg für den Bundestag zu kandidieren. Eine Sprecherin des Juso-Bundesbüros in Berlin sagte, ihr seien derzeit keine weiteren Kandidaturen außer der von Rosenthal bekannt, aber Kühnerts Rückzugsankündigung sei ja auch noch „recht frisch“.
Rosenthal setzte sich vehement für Esken und Walter-Borjans ein
Rosenthal hatte sich vehement für Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans als neue SPD-Chefs und zuvor gegen eine Neuauflage der großen Koalition nach der bislang letzten Bundestagswahl eingesetzt.
Das derzeitige Umfragehoch der CDU sei „ein Merkel-Hoch“, sagte sie am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Das wird sich ändern, wenn die Menschen die Auswahl zwischen Armin Laschet und Friedrich Merz haben. Laschet hat sich durch seinen eklatant schlechten Job als Corona-Krisenmanager in NRW völlig für höhere Aufgaben disqualifiziert. Friedrich Merz ist mit seiner neoliberalen Ideologie in einer Zeit hängengeblieben, die wir längst überwunden haben.“ Die Grünen wiederum profitierten von ihrer langen Regierungsabstinenz auf Bundesebene.
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Rosenthal wurde 1992 in Hameln in Niedersachsen geboren. Von 2012 bis 2018 studierte sie in Bonn Deutsch, Geschichte und Bildungswissenschaften und unterrichtet heute an einer Realschule in Bonn. Mitglied der SPD ist sie seit 2013. Seit zwei Jahren ist sie Vorsitzende der NRW-Jusos. (dpa)
Jessica Rosenthal unterrichtet als Lehrerin an Bonner Realschule
Das derzeitige Umfragehoch der CDU sei „ein Merkel-Hoch“, sagte sie am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Das werde sich ändern, wenn die Menschen die Auswahl zwischen Armin Laschet und Friedrich Merz hätten. „Laschet hat sich durch seinen eklatant schlechten Job als Corona-Krisenmanager in NRW völlig für höhere Aufgaben disqualifiziert.“ Merz sei mit seiner neoliberalen Ideologie in einer Zeit „hängen geblieben“, die längst überwunden worden sei.
Rosenthal wurde 1992 in Hameln in Niedersachsen geboren. Von 2012 bis 2018 studierte sie in Bonn Deutsch, Geschichte und Bildungswissenschaften und unterrichtet heute an einer Realschule in Bonn. Mitglied der SPD ist sie seit 2013. Seit zwei Jahren ist sie Vorsitzende der NRW-Jusos. (dpa)