An Rhein und Ruhr. Der Öffentliche Nahverkehr erholt sich nur langsam von den Auswirkungen der Corona-Krise. Noch immer reisen weniger Menschen mit Bus und Bahn.
Die Anbieter des ÖPNV in der Region haben wegen des Coronavirus mit sinkenden Passagierzahlen zu kämpfen. Um bis zu 90 Prozent waren die Fahrgastzahlen teilweise eingebrochen. Das erklärt zum Beispiel National Express auf Anfrage der Redaktion.
Durch die Lockerungen haben sich die Zahlen etwas erholt. „Inzwischen befördern unsere Fahrzeuge täglich wieder rund 60 Prozent der Fahrgäste im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise“, erklärt National-Express Pressereferentin Cansu Erdogan. Ähnliche Zahlen kommen auch von der Ruhrbahn, die sich um den Nahverkehr in Essen und Mülheim kümmert und vom Unternehmen Abellio, das in der Region verschiedene Bahnlinien betreibt.
Mittlerweile wieder Normalität bei den Fahrplänen eingekehrt
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Das ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass die Anbieter zwischenzeitlich mit Sonderfahrplänen einige Verbindungen gestrichen hatten. Mittlerweile ist hier aber fast wieder Normalität eingekehrt – zumindest beim Angebot, aber nicht bei der Nachfrage.
Und das hat Folgen. Während Abellio und National Express noch nicht absehen können, wie weit sich die Corona-Pandemie und das Ausbleiben der Passagiere wirtschaftlich auswirken wird, geht man bei der Ruhrbahn davon aus, dass es durch die Pandemie zu Einnahmeausfällen von rund 15 Millionen Euro kommen könnte.
Hoffen auf einen Rettungsschirm für den ÖPNV
„Ohne die entsprechenden Ticketeinnahmen ist diese Situation wirtschaftlich auf Dauer nicht zu stemmen“, so Ruhrbahn-Pressesprecherin Sylvia Neumann. Man hoffe auf den von Bund und Ländern initiierten ÖPNV-Rettungsschirm und erwartet, dass die Einnahmeverluste durch diesen „in voller Höhe ausgeglichen“ werden.
Zuletzt hatte auch der Städtetag die Bürger dazu aufgerufen, wieder verstärkt den ÖPNV zu nutzen. Bisweilen kann es in Bus und Bahn aber zu unangenehmen Situationen kommen, weil Züge überfüllt sind oder sich Reisende nicht an die Maskenpflicht halten.