Hagen. 57 Prozent der Bürger sprechen sich für ein Verbot von Böllern zu Silvester aus. Über Raketen am Himmel freuen sich aber doch die meisten Bürger.

Die Mehrheit der Bundesbürger spricht sich für ein Verbot von Feuerwerkskörpern zu Silvester aus. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Demnach gaben 57 Prozent der Bürger auf die Frage „Sollte Ihrer Meinung nach Böllern zu Silvester aus Umwelt- und Sicherheitsgründen verboten werden?“ eine zustimmende Antwort. Drei Viertel ist bewusst, dass Raketen und Böller schlecht für die Umwelt sind. Eine große Mehrheit (84 Prozent) freut sich aber über Raketen am Silvester-Himmel.

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Am Samstag hat der Verkauf von Raketen und Böllern begonnen. Kleinfeuerwerk darf laut Gesetz nur an den letzten drei Werktagen des Jahres verkauft werden. Für den Jahreswechsel 2019/2020 erwartet der Verband der pyrotechnischen Industrie 133 Millionen Euro Umsatz – etwa so viel wie im Vorjahr.

Feuerwerk an Fachwerkhäusern verboten

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich für „Böllerverbotszonen“­ ausgesprochen. Das hohe Verletzungsrisiko und unkalkulierbare Brandgefahren seien Gründe genug, um privates Feuerwerk an bestimmten Orten konsequent zu untersagen, sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek.

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Bereits jetzt verboten ist das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern und Seniorenheimen. Seit einer Gesetzesänderung im Oktober 2019 dürfen auch in der Nähe von Fachwerkhäusern keine Böller und Raketen mehr abgefeuert werden – wobei die Behörden sich beim Begriff „Nähe“ auf etwa 200 Meter festlegen.

Einsatzkräfte werden gebissen und angespuckt

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Die zunehmenden Angriffe auf Polizei, Feuerwehren und Rettungskräfte machen den Vizechef der Gewerkschaft der Polizei „fassungslos“: Es würden Raketen abgefeuert, Flaschen und Steine geworfen, Kräfte mit Eisenstangen attackiert, angespuckt, gebissen oder getreten. Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft und die GdP-NRW haben deshalb einen gemeinsamen Appell mit dem Titel „Respekt?! Ja bitte!“ veröffentlicht.

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Darin heißt es: „Wir appellieren an alle Menschen, dass sie die Einsatzkräfte (...) ihre Arbeit machen lassen und sie weder behindern, noch angreifen. Unsere Einsatzkräfte sind diejenigen, die 365 Tage im Jahr, 24 Stunden rund um die Uhr für die Bürgerinnen und Bürger da sind und ihnen helfen. (...) Deshalb sollte jeder Bürger Respekt gegenüber unseren Einsatzkräften zeigen und dankbar sein, dass er in einer Notlage jederzeit ihre Hilfe bekommt.“