Gelsenkirchen/Duisburg/Dortmund. Der Bundespräsident hat sich beim Besuch bei der WAZ klar gegen Versuche gestellt, das Revier schlecht zu machen. Olympiabewerbung sei „richtig“.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bei einem Besuch der WAZ-Lokalredaktion Gelsenkirchen klar gegen Versuche von außen gestellt, das Ruhrgebiet schlecht zu machen. „Die Schauergeschichten, die über Ruhrgebietsstädte verbreitet werden, entsprechen nicht annähernd der Wahrheit“, sagte er im Gespräch mit der WAZ.

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Keiner ignoriere, was noch alles zu tun sei. Und natürlich seien die Bedingungen in den Städten des Ruhrgebiets unterschiedlich. Die Strecke, die etwa Gelsenkirchen im Strukturwandel noch vor sich habe, sei vielleicht länger. „Aber zum Glück gibt es viele gute Ansätze, das vorhandene Potenzial zu heben, und viel Ehrgeiz, es auch zu tun.“

Steinmeier wollte „darauf aufmerksam machen, wo etwas gelingt“

Noch immer wirkt in Gelsenkirchen eine Studie von ZDF und Prognos zur Lebensqualität aller Städte und Landkreise in Deutschland nach, bei der die Stadt im vergangenen Jahr auf dem 401. und somit letzten Platz gelandet war. Steinmeier legte daher Wert darauf, mit seiner gestrigen Revier-Reise „darauf aufmerksam zu machen, wo etwas gelingt“. Er traf in Duisburg, Gelsenkirchen und Dortmund gezielt Firmen und Organisationen, die für den Strukturwandel stehen.

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Bei einem Besuch im Duisburger Logistikstandort „Logport“ im Duisburger Hafen hatte Steinmeier am Vormittag gesagt, er wisse, dass im Ruhrgebiet Menschen lebten, „die sich nicht unterkriegen lassen, die gemeinsam anpacken für eine bessere Zukunft“. Im vergangenen Jahr habe er bei einem Besuch in Marxloh versprochen, wiederzukommen. Deshalb sei er nun im größten Binnenhafen Europas, „wo man vielleicht am deutlichsten zeigen kann, wie Strukturwandel funktioniert“.

Steinmeier zu Olympia 2032

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Überraschend deutlich äußerte sich der Bundespräsident zu Ambitionen, die Olympischen Spiele 2032 in die Region Rhein/Ruhr zu holen. „Es ist im besten Sinne selbstbewusst und richtig, sich als Ruhrgebiet ins Spiel zu bringen, auch weil es hier bereits viele Sportstätten gibt“, sagte er im WAZ-Gespräch.

Der Bundespräsident traf am Abend in Dortmund den Beirat der Ruhrkonferenz, um sich über deren Ruhrgebiets-Konzepte aus erster Hand zu informieren.