Berlin. Die Bundesregierung hat den Bürgern eine Steuerentlastung versprochen. Doch laut einem Medienbericht müssen ab Januar Hunderttausende Arbeitnehmer sogar noch mehr Steuern zahlen. Das haben Berechnungen des Bundes der Steuerzahler ergeben.
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Viele Beschäftigte müssen nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung trotz Steuerentlastungen 2010 mehr Steuern bezahlen als bisher. Die Mehrbelastung beträgt je nach Einkommenshöhe bis zu 9,16 Euro im Monat, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Berechnungen des Bundes der Steuerzahler (BdSt). Betroffen sind demnach vor allem kinderlose Arbeitnehmer mit Steuerklasse III und einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 1685 und 2700 Euro. Auch Alleinerziehende mit einem Kind (Steuerklasse II) und einem monatlichen Bruttolohn zwischen 1020 und 1200 Euro müssten mit Mehrbelastungen von bis zu 3,25 Euro pro Monat rechnen.
Berechung der Lohnsteuer müsse nachgebessert werden
Der BdSt begründe die höhere Steuerlast mit dem Wegfall der so genannten Günstigerprüfung in diesen Fällen. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Reiner Holznagel, sagte der Zeitung, dass «Hunderttausende Arbeitnehmer» von den Mehrbelastungen betroffen seien. Sie könnten nur über eine Steuererklärung im Folgejahr die mehr bezahlten Steuern zurückfordern. Gleichzeitig forderte Holznagel die Bundesregierung zum Handeln auf. «Das Finanzministerium sollte die Berechnung der Lohnsteuer umgehend ändern und nachbessern», sagte der BdSt-Chef. (ddp)