Düsseldorf. Die Lehrergewerkschaften machen im Tarifstreit Druck. Ihre Forderung: Angestellte Lehrer sollen künftig genau so viel verdienen wie Beamte. Bei mangelndem Entgegenkommen sei man "kampfbereit". Ab Mitte Dezember drohen Lehrerstreiks in Dortmund, Duisburg, Köln und Wuppertal.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat in den Verhandlungen zur Lohneingruppierung angestellter Lehrkräfte den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Sollte sich die Gegenseite nicht ausreichend bewegen, sei man «kampfbereit», teilte die GEW am Freitag mit. In Ostdeutschland sowie Baden-Württemberg, Bremen und Nordrhein-Westfalen würden bereits Proteste vorbereitet.

Seit der Tarifvertrag der Länder 2006 in Kraft getreten ist, haben die Arbeitgeber die Verhandlungen über die Entgeltordnung, in die die Berufsgruppen eingeordnet werden, verschleppt, sagte GEW-Verhandlungsführerin Ilse Schaad. Die nächste Gesprächsrunde sei für den 8. Dezember in Berlin angesetzt.

Gewerkschaften appellieren an Rüttgers

Unterdessen fordern die Gewerkschaften in NRW Hilfe von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Rüttgers müsse sich zum Anwalt der Lehrerschaft machen und den Abschluss eines Tarifvertrages zur Eingruppierung angestellter Lehrer unterstützen, erklärten die GEW und die dbb Tarifunion am Freitag in Düsseldorf.

In der Tarifrunde geht es im Kern darum, dass angestellte Lehrkräfte künftig genauso viel verdienen wie ihre verbeamteten Kollegen. Die Gewerkschaften wollen dazu einen sogenannten Eingruppierungs-Tarifvertrag durchsetzen. Am Dienstag kommen die Gewerkschaften und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) - der öffentliche Arbeitgeber der Lehrer - in Berlin zu Verhandlungen zusammen. Bundesweit gibt es den Angaben zufolge rund 208.000 angestellte Lehrer an Schulen und Hochschulen, davon etwa 40 000 in NRW.

Sollten die Arbeitgeber aus Sicht der Gewerkschaften kein ernsthaftes Angebot vorlegen, soll es am 10. Dezember in Schulen von Dortmund, Duisburg, Köln und Wuppertal zu Protestaktionen von Lehrern in Form von Unterrichtsausfällen kommen. (ddp)