Oberhausen. Die AfD hat einen weiteren Bundestagsabgeordneten aus ihren Reihen verloren. Uwe Kamann verkündete, dass er Partei und Fraktion den Rücken kehrt.

Der nordrhein-westfälische AfD-Abgeordnete Uwe Kamann verlässt die Partei und die Bundestagsfraktion. Das teilte der 60-jährige Unternehmensberater aus Oberhausen am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Er begründete seine Entscheidung mit «unterschiedlichen Auffassungen über politische und fachpolitische Ausrichtung» und teilte mit, er wolle dem Bundestag künftig als fraktionsloser Abgeordneter angehören. Damit hat die Fraktion noch 91 Mitglieder.

In einer parteiinternen Chat-Gruppe schrieb Kamann nach Angaben eines Fraktionsmitglieds: «Ich kann Euch versichern, dass ich keinerlei mediales Feuer auf die AfD führen werde. Ich gehe davon aus, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.» Der IT-Unternehmer ist bisher fachpolitischer Sprecher der Fraktion für Digitalisierung und AfD-Obmann im Ausschuss Digitale Agenda.

Bundestagsabgeordneter für Oberhausen und Dinslaken

Bei der Bundestagswahl wurde er von den AfD-Kreisverbänden Oberhausen und Wesel zum Direktkandidaten für Oberhausen und Dinslaken gewählt (Wahlkreis Nummer 117 - Oberhausen-Wesel III). In den Bundestag ist er durch einen Listenplatz 9 in NRW eingezogen.

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Die AfD hatte bei der Bundestagswahl im September 2017 insgesamt 94 Mandate errungen. Kurz nach der Wahl verließen die damalige Parteichefin Frauke Petry und der nordrhein-westfälische Abgeordnete Mario Mieruch die Fraktion. Auch sie gehören dem Bundestag als Fraktionslose an.

Der Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Christian Lüth, sagte: «Wir bedauern den Austritt von Uwe Kamann ausdrücklich.» Dieser habe die Fraktion durch seine Fachkompetenz und seinen engagierten Einsatz bereichert. (dpa/red)