Der Müll und Ruhr 2010.

Den Kampf ums Abräumen nach einem schönen Essen kennt jede Familie. Da wundert man sich ein bisschen, dass Profis anderthalb Monate vor Beginn der Kulturhauptstadt so wenig getan haben, um eines der verbliebenen zugkräftigen Projekte von Ruhr 2010 appetitlich anzurichten.

Aus der A 40 entsteht mit dem „Stillleben” eine riesige Tafel – und Ruhr 2010 verlässt sich (halb forsch, halb arglos) darauf, dass die Städte schon mitziehen und das große Saubermachen danach bezahlen. Dem ist nicht überall so. Wer wollte einem Kämmerer in diesen Zeiten vorwerfen, dass er eben mal so 200 000 Euro nicht hat?

Das Triste an dieser Nachricht ist nicht die Frage nach dem Verantwortlichen und seiner schütteren Planung. Es ist – wieder einmal – eine Bankrotterklärung an das Auftreten als Region. Wer von außen sieht, wie hier Mauern hochgezogen werden, wie von einer Seite offenbar recht plump eingefordert, von der anderen unkooperativ abgewehrt wird, der muss ein seltsames Bild bekommen vom Ruhrgebiet.

52 Städte sollen sich bald im stolzen Schulterschluss präsentieren. Das Rangeln um den A 40-Müll ist das unschöne Gegenteil davon.