Düsseldorf. . Beim NRW-Warntag an diesem Donnerstag ist der Sirenenalarm geprobt worden. Wir klären die wichtigsten Fragen zum Warntag in NRW.

Ob Großbrand oder Unwetter: Wenn Gefahr droht, müssen die Menschen so schnell wie möglich gewarnt werden. Immer mehr Kommunen setzen dabei wieder auf die altbewährten Sirenen – es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Beim NRW-Warntag an diesem Donnerstag wurde der Alarm geprobt. Der Aktionstag wurde vom Innenministerium initiiert und fand zum ersten Mal statt.

Der NRW-Warntag hat allerdings erste Probleme mit der Warn-App "Nina" gezeigt. Um 10 Uhr sollte die App einen landesweiten Probealarm versenden. Dieser kam aber nicht überall an, wie ein Sprecher des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am Donnerstag bestätigte. Es habe sich um einen "Lasttest" für die App gehandelt. Die Ergebnisse dieses Tests würden derzeit vom BBK ausgewertet. Die Warn-App haben bundesweit rund 3,5 Millionen Menschen heruntergeladen.

Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Was passierte am NRW-Warntag?

Am Donnerstag fand um 10 Uhr ein landesweiter Probealarm statt. Sowohl Sirenen als auch Lautsprecherfahrzeuge der Feuerwehren waren zu hören. Außerdem wurde über die Warn-App „Nina“ eine Probewarnmeldung ausgelöst. Der Sirenenalarm ist ein wichtiger Test, da die meisten Kommunen nach Angaben des Innenministeriums erst seit Kurzem wieder Sirenen nutzen.

Getestet wurden 4328 klassische Sirenen, die Durchsagen mit Lautsprecherfahrzeugen und die Warn-App „Nina“. Die Erfahrungen der vergange-nen Jahre haben gezeigt, dass sich die Menschen oftmals nicht ausrei-chend informiert gefühlt haben“, so Innenminister Reul. Die landesweite Warnung wird künftig jedes Jahr am ersten Donnerstarg im September getestet. Zudem sollen die Sirenen jeweils am ersten Donnerstag im März ertönen.

Warum werden wieder Sirenen aufgebaut?

Sirenen sind vor allem nachts ein zuverlässiges Warnmittel – ihr Heulton holt die Menschen aus dem Schlaf, wenn Fernseher, Radio und Handy ausgestellt sind. Das Innenministerium hat den Kommunen in den vergangenen Jahren rund 20 Millionen Euro für den Ausbau des landesweiten Sirenennetzes zur Verfügung gestellt. Momentan gibt es 4328 Sirenen in NRW. In den 1990er-Jahren waren die meisten Sirenen abgebaut worden. Der Bund hatte seine Verantwortung dafür abgegeben und nur wenige Kommunen hatten Interesse, die Sirenen zu übernehmen.

Wann muss gewarnt werden?

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Gewarnt wird immer dann, wenn eine Situation viele Menschen gefährdet. Solche Fälle sind zum Beispiel Großbrände, Bombenentschärfungen oder heftige Unwetter. Für die Warnung der Bevölkerung sind in der Regel die Kommunen zuständig. Ihre Aufgabe ist es, die Bürgerinnen und Bürger zu schützen und die Arbeit der Polizei und Feuerwehr zu erleichtern.

Wie warnen Sirenen?

Es gibt drei verschiedene Sirenentöne. Die Warnung vor einer Gefahr, also etwa einem Brand oder einer Gefahrstoffausbreitung, ist ein auf- und abschwellendes Heulen. Die Entwarnung ist ein langer Dauerton. Zur Alarmierung der Feuerwehr erklingen drei Töne hintereinander. Beim Probealarm am Warntag wird erst eine Minute lang Entwarnung, dann eine Minute lang Warnung und dann wieder eine Minute lang Entwarnung zu hören sein.

Wie funktionieren andere Warnmittel?

Im Gegensatz zu den Sirenen sind die Lautsprecherfahrzeuge mobil. Darüber kann die Feuerwehr in der ganzen Stadt Warndurchsagen machen. Über die Warn-App „Nina“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) kommt die Warnung direkt auf das Handy. „Nina“ wurde vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) entwickelt und ist mit dem sogenannten Modularen Warnsystem verknüpft. Das ist das satellitengestützte Warnsystem des Bundes, das bundesweite Warnungen des BBK und lokale Warnungen der Leitstellen verbreitet. „Nina“ empfängt aber auch Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserwarnungen.

Wie soll man sich im Ernstfall verhalten?

Wichtig ist: Ruhe bewahren, Türen und Fenster schließen und weitere Informationen einholen. Radiosender informieren zur aktuellen Lage, bei Stromausfall sollte man auf ein Autoradio zurückgreifen. Die Notrufe 110 und 112 darf man nur in einem akuten Notfall wählen – aber nicht, um sich zu informieren.