Affäre um Stormy Daniels: Trumps Anwalt verweigert Aussage
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Washington. Der Anwalt von Trump, Michael Cohen, hat dem Porno-Star Stormy Daniels ein Schweigegeld gezahlt. Er will in dem Fall nicht aussagen.
Jeder hat das Recht, in Ermittlungen die Aussage gegen sich selbst zu Verweigern, das ist in der Verfassung der USA verbrieft. Doch als im Präsidentschaftswahlkampf 2016 die E-Mail-Affäre um Hillary Clinton kochte und Mitarbeiter der demokratischen Kandidatin in Vernehmungen den fünften Verfassungszusatz in Anspruch nahmen, um sich nicht selbst zu belasten, hatte
genau das tat, blieb der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika stumm. Cohen, der seit zehn Jahren für Trump arbeitet, hatte Daniels kurz vor der Wahl im November 2016 ein Schweigegeld in Höhe von 130.000 Dollar gezahlt.
Motiv: Eine kurze
, die Daniels 2006 mit Trump gehabt haben will, sollte unter der Decke bleiben. Trump bestreitet die Liaison, obwohl die im bürgerlichen Leben Stephanie Clifford heißende Darstellerin aus dem Segment Erwachsenen-Unterhaltung öffentlich in mehreren Interviews exakte Zeitabläufe und intime Details ausgebreitet hat.
FBI beschlagnahmte Unterlagen bei Cohen
Mehr noch: Nach Angaben von US-Medien kommt Trump in dem vertraglich fixierten Stillhalte-Abkommen mit Daniels laut Gerichtsunterlagen unter dem Pseudonym „David Dennison“ vor. Bei der Zahlung des Geldes an Daniels, das Cohen aus eigener Tasche und ohne Mitwissen Trumps gezahlt haben will, könnte es nach US-Recht zu Verstößen bei der Wahlkampffinanzierung gekommen sein.
in New York Computer und Unterlagen. Danach wurde spekuliert, dass Cohen, der sich seiner Nibelungentreue zu Trump rühmt und über intimes Detailwissen verfügt, gegen den Präsidenten „auspacken“ würde, um im Zuge der Untersuchungen von Sonder-Ermittler Robert Mueller in einer etwaigen Strafe zu entgehen.
Trump gibt sich wortkarg
Trump persönlich schaltete sich ein und erklärte auf Twitter, er könne sich nicht vorstellen, dass Cohen dazu fähig wäre. Ganz geheuer scheint dem Präsidenten der Fall aber nicht zu sein. Über seine Anwälte ließ er dem zuständigen Gericht in Kalifornien seine Bereitschaft erklären, die Unterlagen, die das FBI bei Cohen mitgenommen hat und die womöglich ihn betreffen, persönlich einer Voruntersuchung zu unterziehen.
Stormy Daniels Anwalt Michael Avenatti bezeichnete Cohens Antrag auf Auskunftsverweigerung gestern als „große Sache“, die in der Geschichte amerikanischer Präsidenten beispiellos sei. Hintergrund: Als Trump neulich auf einem Flug in der Präsidenten-Maschine Airforce One von Journalisten nach Cohen, Daniels und den 130.000 Dollar gefragt wurde, gab sich der Präsident wortkarg. „Michael Cohen ist mein Anwalt. Da müssen Sie ihn fragen.“