Berlin. Im Volksverhetzungs-Prozess gegen NPD-Chef Udo Voigt haben dessen Anwälte eine Zeugenaussage von Jürgen Klinsmann beantragt. Der frühere Fußball-Bundestrainer könne sich zum Aussehen des Ex-Nationalspielers Patrick Owomoyela äußern, hieß es am Dienstag zur Begründung.
Im Prozess gegen den wegen Volksverhetzung angeklagten NPD-Chef Udo Voigt haben die Anwälte eine Zeugenaussage des früheren Fußball-Bundestrainers Jürgen Klinsmann beantragt. Klinsmann könne Aussagen zum Aussehen des Ex-Nationalspielers Patrick Owomoyela machen, hieß es bei der Fortsetzung des Prozesses am Dienstag in Berlin zur Begründung.
Voigt und zwei weiteren NDP-Funktionären wird vorgeworfen, Owomoyela 2006 mittels der Darstellung in einem "WM-Planer" diskriminiert zu haben. Im Prozess geht es um einen 2006 zur Fußball-Weltmeisterschaft von der NPD veröffentlichten Flyer mit dem Schriftzug "Weiß. Nicht nur eine Trikot-Farbe! Für eine echte NATIONALmannschaft!".
Die Angeklagten schweigen
In dem Flugblatt soll ein Trikot mit der Nummer 25 abgebildet gewesen sein, die Owomoyela damals im deutschen Team fest zugeordnet war. Owomoyela wurde in Hamburg geboren. Seine Mutter ist Deutsche, sein Vater stammt aus Nigeria.
Neben Voigt sind NPD-Rechtsabteilungsleiter Frank Schwerdt und Pressesprecher Klaus Beier angeklagt. Die drei Angeklagten haben bislang keine Angaben zur Sache gemacht und ihre Anwälte für sich sprechen lassen. Entgegen der ursprünglichen Planung zieht sich der Prozess noch in die Länge. Weitere Verhandlungstermine setzte das Kammergericht für den 16. und den 24. April an. (ap)