Düsseldorf. . Nach dem Ärger über die zu kleinen BMW lässt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Polizei nun fünf Modelle selbst testen.

Innenminister Herbert Reul (CDU) hat seine Lehren aus dem Ärger der Vorgängerregierung um die 2015 geleasten Kombis der 3er-Reihe von BMW gezogen. Weil viele Polizisten über die Enge im Innern klagten, sollen sie nun selbst entscheiden. Reul stellt landesweit fünf Polizeibehörden (Köln, Dortmund, Krefeld, Recklinghausen und Gütersloh) fünf verschiedene Van-Modelle von VW, Mercedes, BMW, Ford und Opel für fünf Wochen zur Verfügung. Erst danach will das Land die Lieferung von rund 2000 Streifenwagen ausschreiben.

„Wir müssen diejenigen fragen, die mit den Autos jeden Tag arbeiten müssen“, sagte Reul am Dienstag zum Start seiner neuartigen „Roadshow“. Die Ausrüstung müsse ebenso hineinpassen „wie die Kundschaft“, sagte der Minister. Das Land hat vorab zehn Fahrzeuge der fünf Hersteller gekauft und sie zu Streifenwagen umrüsten lassen, darunter Diesel- und Benziner-Varianten: BMW Gran Tourer, Ford S-Max, Mercedes Vito, Opel Zafira und VW Touran. So können sie in den Dienst genommen und einem echten Praxistest unterzogen werden. Bislang wurde eher nach Papierform und Anforderungskatalog entschieden.

Von Beginn an Klagen über den engen Wagen

Anfang 2019 soll das Gewinnermodell als regulärer Streifenwagen landesweit im Stadtbild zu sehen sein. Ob die rund 2000 neuen Autos gekauft oder geleast werden, will Reul erst später je nach Hersteller-Angebot entscheiden. Da Streifenwagen stark beansprucht werden, kann sich womöglich ein Kauf eher rechnen.

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Beim aktuellen Streifenwagen-Kombi der 3er-Reihe von BMW wirkt die Landesregierung jedoch froh, dass die Leasingverträge auslaufen und das Kapitel beendet werden kann. Von Beginn an gab es Klagen, dass der Innenbereich zu eng sei und der Kofferraum zu klein für die Ausrüstung. Seit Streifenbeamte auch stärker für den Anti-Terror-Kampf ausgerüstet sind, müssen schusssichere Westen, Helme und Maschinenpistolen Platz finden.

Zudem hat die Ausweitung der Ausbildung auf jährlich 2300 Kommissarsanwärter dazu geführt, dass in fast jedem Streifenwagen neben den beiden Beamten auch ein Polizeischüler sitzt. Auf dem Höhepunkt der Streifenwagen-Debatte musste der damalige Innenminister Ralf Jäger (SPD) im Frühjahr 2016 sogar vor dem Landtag kritische Abgeordnete Probe sitzen lassen. Soweit soll es nicht mehr kommen. Zwar werde auch mit dem neuen Streifenwagen nicht jeder Beamte restlos glücklich werden, ahnt Reul, „aber die Praktiker waren von Anfang an in den Beschaffungsprozess eingebunden“.