Washington. Die USA wollen Nordkorea diplomatisch weiter isolieren. Das Regime in Pjöngjang warnten sie vor „völliger Zerstörung“ im Kriegsfall.
Nach dem jüngsten nordkoreanischen Raketentest drohen die USA dem kommunistischen Regime in Pjöngjang im Falle eines Krieges mit „völliger Zerstörung“. Zudem forderte die US-Regierung alle Länder auf, ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Pjöngjang zu beenden, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats, der am Mittwoch über die Lage beriet. Die USA hätten außerdem China darum gebeten, sämtliche Öllieferungen an Nordkorea zu stoppen.
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor Nordkorea nach dem erneuten Test einer Interkontinentalrakete mit zusätzlichen Strafmaßnahmen gedroht.
Berlin soll Botschafter aus Nordkorea abziehen
Die USA riefen auch Deutschland dazu auf, den Botschafter der Bundesrepublik aus Nordkorea abzuziehen. Länder mit diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea sollten diese abbrechen, um den Druck auf Nordkorea im Atomstreit mit dem kommunistischen Land zu erhöhen, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, am Mittwoch in Washington. „Ruft Euren Botschafter zurück“, sagte sie mit Blick auf Deutschland.
Die Bundesrepublik gehört anders als die USA zu den Ländern, die bisher ihre diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea trotz dessen Atomprogramm aufrechterhalten haben. Deutschland wird gegenwärtig von dem Diplomaten Thomas Schäfer in Nordkorea repräsentiert.
China und Russland besonders in der Verantwortung
Das Problem Nordkorea betreffe nicht nur die USA, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums. „Nordkorea bedroht die gesamte Welt.“ Es bedürfe gemeinsamer weiterer Anstrengungen, um die Führung in Pjöngjang an den Verhandlungstisch zu bewegen. Deutschland habe sich im Kampf gegen das System nordkoreanischer Zwangsarbeiter im Ausland bereits als hilfreicher Partner erwiesen, sagte Nauert.
China und Russland stünden besonders in der Verantwortung. Einer Verhandlungsgrundlage, dass die USA im Gegenzug für einen Verzicht Nordkoreas auf die Raketen- und Nuklearprogramme auf gemeinsame Manöver mit Südkorea in der Region verzichten könnten, erteilte sie erneut eine Absage.
Nordkorea hat nach eigenen Angaben erstmals eine neue Interkontinentalrakete getestet, mit der das gesamte Gebiet der USA in die Reichweite seiner Atomwaffen gerät. Die USA haben wiederholt auch China gedrängt, Einfluss auf Nordkorea zu nehmen. Chinas Präsident Xi erklärte der Nachrichtenagentur Xinhua zufolge, Ziele seines Landes seien Frieden und Stabilität in der Region und eine nukleare Abrüstung auf der nordkoreanischen Halbinsel. (dpa/rtr)