Essen. . Die Zahl der neuen E-Autos steigt in NRW stark an. Insgesamt aber ist die Zahl noch gering: Nur jedes 200. neue Auto in NRW fährt mit Strom.

Der Weg ist noch weit, aber es gibt Hoffnung für die umweltschonende Mobilität: In der ersten Jahreshälfte sind die Zulassungszahlen für E-Autos deutschlandweit rapide gestiegen. Das gilt auch für NRW. Rund 1700 rein batteriebetriebene Pkw sind in den ersten sechs Monaten des Jahres in NRW neu zugelassen worden – fast so viel wie im gesamten Vorjahr.

Experten der Energieagentur NRW gehen davon aus, dass sich die Zahl neuer Stromer am Jahresende gegenüber 2016 verdoppelt hat, falls sich der auch durch die Kaufprämie für E-Autos getriebene Trend fortsetzen sollte. Ordentliche Zuwachsraten erzielen die Batterie-Autos in NRW eigentlich schon seit 2009, allerdings auf sehr niedrigem Ausgangsniveau.

Ladeinfrastruktur nimmt Fahrt auf

Die Zahl der Neuzulassungen stieg Jahr für Jahr jeweils um rund 50 Prozent. Trotzdem bewegt sich der Anteil von Batterie-Autos am Pkw-Markt nach wie vor an der Wahrnehmungsschwelle. Bei den Neuzulassungen beträgt der Anteil reiner E-Autos laut Energieagentur derzeit gerade einmal 0,47 Prozent. Nur jedes 200. neue Auto in NRW fährt demnach mit Strom. Ende 2016 gab es lediglich 5300 reine E-Autos im Land – bei nahezu zehn Millionen zugelassenen Pkw.

Ein Knackpunkt in der Akzeptanz der Stromer ist die Ladeinfrastruktur. Doch auch hier nimmt die Entwicklung Fahrt auf. Das 300-Millionen-Förderprogramm des Bundes für den Bau von bundesweit 15 .000 Ladestellen bis 2020 stößt auf große Resonanz. In den ersten zwei Monaten sind laut Bundesverkehrsministerium mehr als 1000 Anträge eingegangen. Die bislang größten Fördersummen fließen nach Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen.

NRW hat dichtestes öffentliches Stromtankstellennetz aller Bundesländer

Schon jetzt verfügt NRW über das dichteste öffentliche Stromtankstellennetz aller Bundesländer. Laut Erhebung des Bundesverbandes Energie- und Wasserwirtschaft gab es Ende 2016 an Rhein und Ruhr 1600 öffentliche Ladepunkte. Hinzu kommen noch einmal so viele halböffentliche und private Stromtankstellen. Bei Ladepunkten pro Einwohner liegt NRW hingegen nur an siebter Stelle.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte am Mittwoch an, mit von hoher Stickoxidbelastung be­troffenen Kommunen über bessere Bedingungen für E-Autos diskutieren zu wollen. Bei dem Treffen Anfang September soll es darum gehen, die Ladeinfrastruktur etwa in Parkhäusern oder beim Arbeitgeber zu verbessern.