Düsseldorf. Vier Monate vor der Landtagswahl schwört Parteichef Gabriel die Genossen im mitgliederstärksten SPD-Land NRW ein. “K“-Frage bleibt noch offen.
- Landtagswahl in NRW gilt als letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl
- SPD-Kanzlerkandidat soll am 29. Januar bekanntgegeben werden
- Gabriel lobt Hannelore Kraft und nennt sie die "Seele des Landes"
Nordrhein-Westfalen hat nach Einschätzung von SPD-Chef Sigmar Gabriel im Wahljahr 2017 "überragende Bedeutung". Bei einem Besuch der SPD-Landtagsfraktion in Düsseldorf schwor der Parteivorsitzende die Abgeordneten am Dienstag nach Angaben eines Sprechers auf einen außerordentlichen Wahlkampf ein.
Der soziale und demokratische Zusammenhalt der Gesellschaft stehe auf dem Spiel. NRW habe "eine kleine und eine große Bundestagswahl" zu absolvieren. Vor der Bundestagswahl im September entscheidet das wählerstärkste Bundesland am 14. Mai auch über einen neuen Landtag. Die Entscheidung gilt als letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl. Unmittelbar vor einem Spitzentreffen der SPD-Führung in Düsseldorf wollte Gabriel sich weiterhin nicht äußern, ob er als Kanzlerkandidat ins Rennen geht.
Entscheidung über "K"- Frage will SPD Ende Januar bekanntgeben
"Wir reden über die Inhalte des Wahlkampfs. Ich weiß gar nicht, wer überhaupt auf die Idee gekommen ist, dass wir über Personal reden", antwortete er auf Journalistenfragen. Viele Spitzenpolitiker in NRW rechnen damit, dass der Bundeswirtschaftsminister antreten wird. SPD-Landtagsfraktionschef Norbert Römer - ein enger Vertrauter der Ministerpräsidentin - hatte sich bereits im Herbst mehrfach klar für Gabriel ausgesprochen.
Die Entscheidung über die "K-Frage" will die SPD bei einer Klausur am 29. Januar in Berlin bekanntgeben. An der Düsseldorfer Runde werden unter anderem die stellvertretenden Parteichefs teilnehmen, darunter die Spitzenkandidatin für die NRW-Landtagswahl, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.
Gabriel habe die Präsenz der Landesmutter mit den Worten gelobt: "Du bist die Seele des Landes", berichtete der Fraktionssprecher. Der Parteichef habe vor den Genossen die Bedeutung eines über Inhalte geführten Wahlkampfs unterstrichen. Hauptthema der SPD müsse der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft sein. Zudem stehe "ein kultureller Kampf gegen den Islamismus" an. (dpa)