Potsdam. Gleich zweimal geben rund 2,1 Millionen Brandenburger am Sonntag ihre Stimme ab. Neben Bundes- und Landtagswahl werden außerdem in 28 Städten neue Bürgermeister gewählt. Erstmals seit zehn Jahren könnte die rechstextreme DVU aus dem Parlament gedrängt werden.
Rund 2,13 Millionen Brandenburger sind am Sonntag erstmals zu einer Doppelwahl von Landtag und Bundestag aufgerufen. Außerdem werden in 28 Städten neue hauptamtliche Bürgermeister gewählt, wie Landeswahlleiter Bruno Küpper mitteilte.
Bei den bisher vier Landtagswahlen seit der Gründung des Landes Brandenburg im Jahr 1990 hat stets die SPD gewonnen. In den Umfragen zur Landtagswahl am Sonntag lagen die Sozialdemokraten ebenfalls mit 32 bis 34 Prozent vorn. Die Linke erreichte 27 bis 28 Prozent und die CDU kam auf 21 bis 22 Prozent. Bei der Landtagswahl 2004 hatten die SPD 32, die damalige PDS 28 und die CDU 19,4 Prozent erreicht.
Rechtsextreme könnten verdrängt werden
Mit knapp 6,1 Prozent war zudem die rechtsextreme DVU zum zweiten Mal in den Landtag gewählt worden. Sie hat inzwischen aber offenbar an Zustimmung verloren und lag in den Umfragen nur noch bei einem Prozent. So könnten die Rechtsextremen nach zehn Jahren aus dem Parlament gedrängt werden. Zugleich wird nicht mit einem Einzug der rechtsextremen NPD in den Landtag gerechnet, denn sie kam in Umfragen nicht über zwei Prozent hinaus.
Der Landtag könnte dafür bunter werden. Die FDP erzielte in jüngsten Umfragen sieben bis acht Prozent und steht damit erstmals seit 15 Jahren vor dem Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde. Bei den ebenfalls seit 15 Jahren nicht mehr im Parlament vertretenen Grünen wird es knapp: Die Partei erreichte zuletzt zwischen vier und fünf Prozent.
Ein Viertel der Kandidaten sind Frauen
Für die Landtagswahl wurden Kandidatenlisten von 13 Parteien und Vereinigungen zugelassen. Insgesamt bewerben sich 443 Personen um eines der 88 Mandate. Ein Viertel der Kandidaten sind Frauen. 319 Bewerber treten als Direktkandidaten in den 44 Wahlkreisen an. Auf den Listen der Parteien stehen 347 Kandidaten. 223 Personen sind sowohl Direkt- als auch Listenkandidat. Das Durchschnittsalter aller Landtagskandidaten liegt bei 48 Jahren - der jüngste ist 19, der älteste 76 Jahre alt. (ddp)