Berlin. Mehr als die Hälfte der Deutschen will am Atomausstieg festhalten. Das ergab eine aktuelle Umfrage. Vor allem junge Leute sind für eine Wende in der Energiepolitik.
Fast zwei Drittel der Bundesbürger fordern von der künftigen Bundesregierung eine Fortführung des gesetzlich verankerten Atomausstiegs. Das ergab eine repräsentative Meinungsumfrage von TNS-Emnid im Auftrag von Greenpeace, deren Ergebnisse die Umweltschutzorganisation am Samstag vorstellte. 59 Prozent der Befragten lehnen demnach eine in Aussicht gestellte Laufzeitverlängerung alter Atomkraftwerke ab. Vor allem die junge Generation befürwortet eine Wende in der Energiepolitik.
Unions-Anhänger gespalten
«Das Votum der Bevölkerung ist klar und jede künftige Bundesregierung wird daran zu messen sein, ob sie den Willen der Bundesbürger umsetzt oder sich zum Handlanger der Atomindustrie macht», sagt Mathias Edler, Atom-Experte bei Greenpeace.
Die Ablehnung der Bevölkerung gegen eine Laufzeitverlängerung für die ältesten Atommeiler ist in den alten und neuen Bundesländern mit jeweils 59 Prozent gleich groß. Auch die Schulbildung spielt eher eine untergeordnete Rolle: 63 Prozent der Befragten mit Volksschulabschluss und Lehre sprechen sich für den gesetzlich verankerten Atomausstieg aus. Die Anhänger von CDU/CSU und FDP sind in der Atomfrage gespalten: 50 Prozent der CDU/CSU-Wähler und 49 Prozent der FDP-Anhänger erwarten von der künftigen Regierung, am Atomausstieg fest zu halten. (ddp)