Hamburg. Erneut gibt es Foltervorwürfe gegen den US-Geheimdienst CIA. Ein in Deutschland lebender Islamist hat sich laut einem Medienbericht beim Bundeskriminalamt gemeldet. Er soll von der CIA wochenlang mit Ketten und Schlagstöcken misshandelt worden sein.

Ein in Deutschland lebender Islamist hat offenbar gegenüber dem Bundeskriminalamt schwere Foltervorwürfe gegen den US-Geheimdienst CIA erhoben. Hüseyin Ö., ein türkischer Islamist aus Langen in Hessen, wurde laut einem Bericht des «Spiegel» von Verhörspezialisten des Dienstes nach seiner Festnahme durch pakistanische Behörden im Juli 2007 wochenlang mit Ketten und Schlagstöcken misshandelt. Ö. habe dem BKA bereits im Dezember 2007 berichtet, dass sich die Vernehmer dabei vor allem nach Plänen für Anschläge auf US-Einrichtungen erkundigt hätten, schreibt das Hamburger Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe.

Auch der Ulmer Islamist Tolga D., der im Juni 2007 ebenfalls in Pakistan festgenommen worden war, berichtete laut «Spiegel» in einer Vernehmung, er sei 14 Tage lang von mutmaßlichen CIA-Mitarbeitern verhört worden. Stimmten Ö.s Angaben, dann sei es unannehmbar, dass die CIA solche Methoden anwende, zitierte der «Spiegel» dessen Verteidiger Gabor Subai. Ö. muss sich derzeit vor dem Oberlandesgericht Frankfurt verantworten, weil er der Islamischen Dschihad Union (IJU) laut Anklage ein Nachtsichtgerät und ein Fernglas zukommen ließ. (afp)