Brüssel. Seit 2003 hat sich die Zahl kinderpornografischer Webseiten in der EU vervierfacht, der Missbrauch von Kindern im Netz zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Die EU will deshalb jetzt schärfer gegen Gewalt und Pornografie im Netz vorgehen.

Die Bilder werden immer brutaler und die Opfer immer jünger: Seit 2003 hat sich die Zahl kinderpornografischer Webseiten in der EU vervierfacht, der Missbrauch von Kindern im Netz zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Nun will die EU schärfer gegen Gewalt und Pornografie im Netz vorgehen. Schon die Anmache von Kindern in virtuellen Diskussionsforen, das sogenannte Grooming, soll EU-weit unter Strafe gestellt werden ebenso wie das bloße Ansehen von Kinderpornos im Internet. In Deutschland ist das bereits der Fall. Doch weil viele Täter auch im Ausland Geschäfte machen, spricht sich Brüssel für eine europaweite Angleichung der Gesetze aus. Außerdem forderte die EU-Kommission alle Mitgliedstaaten auf, einschlägige Webseiten zu blockieren.

Die Bilder werden immer brutaler und die Opfer immer jünger

„Wenn wir von sexuellem Missbrauch an Kindern und sexueller Ausbeutung sprechen, dann reden wir von schrecklichen Verbrechen an Kindern, die tiefe Narben hinterlassen und lebenslanges Leid verursachen“, sagte EU-Innenkommissar Jacques Barrot gestern in Brüssel. Auch Sextouristen und Menschenhändler will Brüssel härter bestrafen: Wer im Ausland Kinder missbraucht, muss nach der Rückkehr in der gesamten EU mit gerichtlicher Verfolgung rechnen. Die Polizei soll mit Telefonüberwachung und Lauschangriff gegen das Organisierte Verbrechen vorgehen können.

Der neue Vorschlag der EU-Kommission soll ein fünf Jahre altes Gesetz ablösen und wird nun den 27 Mitgliedstaaten zur Diskussion vorgelegt.

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