Am Niederrhein. . Vier Großstädte und vier Landkreise sowie die niederländische Provinz Gelderland wollen die Region gemeinsam voranbringen. Bewerbung um Landesunterstützung
So viel Niederrhein am Stück ist selten: Duisburg, Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach sowie die Kreise Kleve, Wesel, Viersen und Neuss wollen sich um die Strukturmaßnahme „Regionale“ im Jahr 2022 oder 2025 bewerben.
Es geht um sehr viel Geld. Unter dem Begriff „Regionale“ bündelt das Land NRW alle drei Jahre Strukturfördermaßnahmen, um eine Region weiter zu entwickeln und die Zusammenarbeit der Kommunen voranzutreiben.
Regon bewirbt sich als "NiederRheinLande"
Die Bewerbung der Niederrheiner wird mit „NiederRheinLande“ überschrieben sein – ein Titel, der nicht ungefähr Assoziationen ans westliche Nachbarland weckt. Denn mit der Provinz Gelderland ist ein niederländischer Partner mit im Boot.
Im Westmünsterland läuft aktuell die Regionale 2016. Es geht um Stadtplanung, um Wohnen, Arbeiten und Grün, um Straßen und Wege, um Impulse für Wirtschaft und Tourismus. Fördermillionen vom Land fließen. Projekte wie ein Radschnellweg, ein Schlösser-Burgen-Netzwerk oder der Stadtquartier-Umbau sollen die gesamte Region voranbringen.
Regionale 2022 oder 2025
Gute Ideen, gute Projekte und den nötigen Gemeinsinn gibt es auch andernorts: Auf einer Konferenz in Duisburg verabredeten gut 100 Vertreter von Niederrhein-Kommunen sowie Industrie- und Handelskammern und Wirtschaftsförderer am Freitag eine Bewerbung für die Regionale im Jahr 2022 oder 2025.
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Die beabsichtigte Bewerbung versammelt auf deutscher Seite 50 Kommunen. Angedockt ist auf niederländischer Seite die Provinz Gelderland, die dann im Regionale-Zeitraum mit niederländischem Geld ebenfalls Projekte auf den Weg bringen will.
Bewerbung setzt auf „Brückenschläge“
Die Beteiligten sind stolz auf eine so breite Basis. „Nach innen wissen wir es bereits. Jetzt wollen wir auch nach außen deutlich machen: Wir sind Niederrhein“, sagte Ocke Hamann, Geschäftsführer der Niederrheinischen IHK, der NRZ. Die Kammer wird die Stadt Duisburg und die ihr angegliederte Regionalagentur Niederrhein beim Abfassen der gemeinsamen Bewerbung unterstützen, die bis zum 9. Dezember beim Land NRW vorliegen muss.
Was sich konkret unter dem Bewerbungstitel „NiederRheinLande“ verbirgt, da mögen sich die Niederrheiner noch nicht in die Karten schauen lassen. Um „Brückenschläge“ soll es gehen, heißt es wolkig – Brückenschläge zwischen Menschen etwa, zwischen Stadt und Land, ins Nachbarland natürlich, ziemlich sicher aber auch als konkrete Bauwerke. Immerhin geht es ja auch um Infrastruktur. Binnenschifffahrt soll eine Rolle spielen, ganz sicher auch Industrie.Viel mehr mag man noch nicht verraten.
Es geht um viel Geld für die Regionale
Die Wortkargheit kommt nicht von ungefähr. Immerhin: Es wird beim Werben um den Zuschlag zur Regionale Konkurrenz geben. Insider gehen von NRW-weit fünf bis acht Bewerbungen aus. Signale gibt es zum Beispiel aus dem östlichen und südlichen Ruhrgebiet (Stichwort: Ruhrtal) oder dem Bergischen Land.
Sicher ist: Es geht um viel Geld. Die Regionale 2013 in Südwestfalen etwa hat 165 Mio Euro Fördermittel bewegt. Rechnet man kommunale und private Investitionen hinzu, so kommt man auf rund 300 Mio Euro.