Düsseldorf. Ralf Jäger hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, sein NRW-Innenministerium habe die Übergriffe in Köln an Silvester vertuschen wollen.
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat Vorwürfe über Vertuschungsversuche im Zusammenhang mit den Kölner Silvester-Übergriffen scharf zurückgewiesen. „Es gab weder von mir persönlich den Versuch, Einfluss auf eine WE-Meldung des Polizeipräsidiums Köln zu nehmen, noch hat es eine solche Anweisung aus meinem Haus gegeben“. Das betonte der Minister am Donnerstag im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags.
Jäger: Keine Einflussnahme auf Meldung der Kölner Polizei
„WE“ steht in der Amtssprache für „Wichtiges Ereignis“. Alle relevanten Dokumente seien Ende März dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Silvesternacht zugeleitet worden, versicherte Jäger. Nach Einschätzung von FDP und CDU sind die Vorwürfe aber längst nicht ausgeräumt.
Vorwurf: Inneninisterium wollte "Vergewaltigung" löschen
Der „Express“ hatte berichtet, eine dem Ministerium untergeordnete Dienststelle habe am 1. Januar versucht, eine Polizei-Meldung nachträglich zu manipulieren. Dazu habe ein Beamter der Leitstelle bei der Kölner Polizei angerufen mit dem Ziel, eine brisante „Wichtige-Ereignis-Meldung“ zu „stornieren“ oder den Begriff der „Vergewaltigung“ daraus zu streichen - auf „Wunsch aus dem Ministerium“. Mehrere Verantwortliche im Innenministerium betonten aber am Donnerstag, einen solchen Anruf habe es nicht gegeben. (dpa)
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