Berlin/Düsseldorf. . Knapp 13 Milliarden will der Bund bis 2030 in den Ausbau von Straßen und Schienen in NRW stecken. Sechsspuriger Ausbau von A40 und A52 geplant.
Der Bund will 264,5 Milliarden Euro in Straßen, Schienen und Wasserwege investieren und zielt damit besonders auf stauträchtige Strecken. Allein für den Neu- und Ausbau von Straßen sollen in den kommenden 14 Jahren bundesweit mehr als 67 Milliarden Euro bereitstehen.
Den mit 12,95 Milliarden Euro größten Anteil in diesem Bereich bekommt NRW. Für den Bau des Rhein-Ruhr-Express zwischen Köln-Mülheim und Dortmund sollen zudem 1,8 Milliarden Euro investiert werden. Die Pläne stellte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch in Berlin vor.
In Düsseldorf lösten sie Begeisterung aus. „Das ist das größte Anti-Stau-Programm, das NRW je erlebt hat“, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD). „NRW bekommt 37,4 Prozent aller Sofortmaßnahmen zur Staubeseitigung, die bundesweit finanziert werden.“ CDU-Verkehrsexperte Oliver Wittke stimmte zu: „Das ist ein dicker Schluck aus der Pulle.“
Folgende Maßnahmen sind unter anderem im Plan enthalten:
- Sechsspuriger Ausbau der A40 zwischen dem Kreuz Kaiserberg und Essen-Frohnhausen sowie zwischen Bochum-Stahlhausen und dem Kreuz Dortmund-West und zwischen Dortmund-Ost und dem Kreuz Dortmund/Unna.
- Sechspuriger Ausbau der A52 zwischen Breitscheid und Essen-Rüttenscheid.
- Ausbau der A3 auf acht Spuren zwischen dem Kreuz Leverkusen und Oberhausen sowie zwischen Königsforst und Dreieck Heumar.
Kritik: Essen würde zum Nadelöhr
Die SPD-Bundestagsabgeordneten Petra Hinz (Essen) und Arno Klare (Mülheim) kritisieren, dass der geplante sechsspurige Ausbau der A40 das Nadelöhr zwischen Frohnhausen und Essen-Ost aussparen soll. „Das wäre ein Bärendienst für das Ruhrgebiet und endet im Verkehrs-Fiasko“, sagte Klare der WAZ. Hinz kündigte an, sie werde die Aufnahme des gesamten Abschnitts in den vordringlichen Bedarf beantragen. „Der Ausbau muss aus einem Guss kommen.“
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Essens IHK ist enttäuscht darüber, dass der Lückenschluss der A52 durch den Norden zurückgestuft wurde in der Priorität. Der umkämpfte Ausbau der A 52 wird erst hinter der Stadtgrenze Richtung Gladbeck weiter favorisiert.
Der Verkehrswegeplan listet die Projekte auf, die aus Sicht des Bundes am dringendsten sind. Dabei setzt er einen Rahmen, der den Bedarf von Projekten bestimmt. Noch nicht festgelegt werden darin Finanzierung und Planung. Die Projektbewertungen werden im Internet veröffentlicht. Bis 2. Mai können Bürger online mitdiskutieren. (goe/meß/schy/mit dpa)
NRW-Projekte im Bundesverkehrswegeplan im Überblick
Im Entwurf für den neuen Bundesverkehrswegeplan ist für Nordrhein-Westfalen vor allem der Ausbau vielbefahrener Autobahnabschnitte vorgesehen. Bei den Bahnprojekten soll Geld für den Rhein-Ruhr-Express fließen. Einzelne neue Vorhaben:
- Autobahn 3: Ausbau auf acht Spuren zwischen dem Kreuz Leverkusen und Oberhausen sowie zwischen der Anschlussstelle Königsforst und dem Dreieck Heumar.
- Autobahn 4: Erweiterung auf acht Spuren zwischen den Kreuzen Köln-Süd und Köln-Gremberg. Ausbau auf sechs Spuren zwischen Köln-Ost und Moitzfeld.
- Autobahn 40: Sechsspuriger Ausbau zwischen dem Kreuz Kaiserberg und Essen-Frohnhausen sowie zwischen Bochum-Stahlhausen und dem Kreuz Dortmund-West und zwischen Dortmund-Ost und dem Kreuz Dortmund/Unna.
- Autobahn 43: Erweiterung auf acht Spuren zwischen Witten-Heven und Marl-Sinsen.
- Autobahn 45: Die Sauerlandlinie soll zwischen Haiger-Burbach und Hagen auf sechs Fahrspuren erweitert werden.
- Autobahn 52: Hier sind sechs Spuren zwischen dem Kreuz Breitscheid und Essen-Rüttenscheid geplant.
Der Plan sieht auch einige größere Neubauabschnitte vor.
- Autobahn 1: Für den Lückenschluss bei der A1 in der Eifel ist der Neubau zwischen den Anschlussstellen Adenau und Blankenheim vorgesehen.
- Autobahn 46: Die Autobahn soll vierspurig von Hemer nach Menden verlängert werden.
- Rhein-Ruhr-Express: Für den Bau des RRX zwischen Köln-Mülheim und Dortmund sollen gut 1,8 Milliarden Euro investiert werden. (dpa)