Essen. NRW-Ministerpräsidentin Kraft will gemeinsame Fernsehauftritte mit Vertretern der rechtspopulistischen AfD nicht mehr kategorisch ausschließen.

Hannelore Kraft will nun doch nicht mehr ausschließen, gemeinsam mit Vertretern der rechtspopulistischen AfD Fernsehauftritte zu absolvieren. Das sagte sie am Dienstagabend im WDR: "Ich habe darüber gesprochen, dass ich nicht in Talkshows gehe mit AfD-Vertretern. Und ich bin noch anderthalb Jahre weg von den nächsten Wahlen. Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein runter." Der Reporter hatte Kraft gefragt, ob sie ihr Boykott auch im Vorfeld der NRW-Landtagswahl 2017 aufrecht erhalten wolle.

In einem Interview mit dem Deutschlandfunk hatte Kraft noch am Sonntag erklärt, dass sie nicht in Fernsehsendungen mit AfD-Vertretern gehen wolle. Das brachte ihr viel Kritik ein. „Abzutauchen und sich nicht auseinanderzusetzen, wäre falsch“, sagte etwa CDU-Landeschef Armin Laschet. Selbst vom Koalitionspartner erntete Kraft Unverständnis. Grünen-Landeschef Sven Lehmann sagte, seine Partei wolle die AfD im Fernsehen lieber hart konfrontieren und entlarven. (we)