Berlin. Angela Merkels Flüchtlingspolitik verliert an Rückhalt. Im Vergleich zum September ist die Stimmung in der deutschen Bevölkerung deutlich gekippt.

Die Deutschen beurteilen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung einer Umfrage zunehmend skeptischer. 59 Prozent hielten die Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für falsch, syrische Flüchtlinge aus Ungarn unregistriert nach Deutschland einreisen zu lassen, ergab eine am Montag veröffentlichte Umfrage im Auftrag der Initiative Markt- und Sozialforschung. Hingegen fangen es Anfang September laut ZDF-Politbarometer noch 66 Prozent der Befragten richtig, Zehntausende Flüchtlinge aus Ungarn einreisen zu lassen.

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Von Julia Emmrich, Christian Unger und Miguel Sanches

Insbesondere im Osten Deutschlands werde die Entscheidung nun abgelehnt - mehr als zwei Drittel (69 Prozent) heißen diese nicht gut. Im Süden Deutschlands, dort wo die meisten Flüchtlinge ankamen, zeigt sich ein anderes Bild. In Baden-Württemberg und Bayern lehnen nur 55 Prozent der Befragten die Entscheidung ab.

Klare Mehrheit sieht Deutschland als Einwanderungsland

Zwei Drittel der Deutschen sehen ihr Land zwar als Einwanderungsland, jedoch sind über drei Viertel der Meinung, die Zuständigkeit für Flüchtlinge sollte weiterhin bei dem ersten sicheren Land liegen, welches ein Flüchtling erreicht. Mehr als vier Fünftel wollen wieder Grenzkontrollen einführen.

Die Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. informiert die Öffentlichkeit über Markt- und Sozialforschung. Träger sind die Branchenverbände der Markt- und Sozialforschung. (dpa)